23.12.2020 22:25 Uhr

Boateng kritisiert den FC Bayern - und spricht über Abgang

Jérôme Boateng steht noch bis 2021 beim FC Bayern unter Vertrag
Jérôme Boateng steht noch bis 2021 beim FC Bayern unter Vertrag

Jérôme Boateng fühlte sich beim FC Bayern München in der Vergangenheit nicht immer gerecht behandelt - vor allem, als Ex-Trainer Niko Kovac noch das Sagen beim deutschen Rekordmeister hatte.

2019 sei er "eigentlich schon fast weg vom FC Bayern" gewesen, sagte Boateng im Sportschau-Club der "ARD".

"Mir wurde zugesagt, dass ich wechseln darf, dass mir keine Steine in den Weg gelegt werden", so der 32-Jährige. "Am Ende wurde es trotzdem nicht zugelassen. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich mit dem Spieler beschäftigt und mal ein ehrliches Gespräch führt."

Erst die Beförderung von Hansi Flick vom Kovac-Assistenten zum Chefcoach verbesserte die Situation für Boateng. "Der FC Bayern kann sich glücklich schätzen, so einen herausragenden Trainer zu haben - mit so viel Fachwissen, aber auch mit Fingerspitzengefühl für die Spieler", sagte der Abwehrspieler.

FC Bayern: Jérôme Boateng will "sauber und klar" agieren

Angesichts seines im Sommer 2021 auslaufenden Vertrags und eines möglichen Abgangs aus München erklärte Boateng: "Mir ist es wichtig, dass es sauber und klar läuft. Dann lasse ich das auf mich zukommen. Es wäre schon schön, in den nächsten paar Wochen eine Richtung rauszuhören. Mit einer Familie und Kindern möchte man ja auch planen."

Es gebe "mehrere interessante Länder und Ligen", führte der Weltmeister von 2014 aus. "Ich fühle mich fit, sehe, dass ich auf dem Niveau noch extrem viel Spaß habe."

"Absolut offen" für Comeback im DFB-Team

Ein Comeback in der Nationalmannschaft würde Boateng begrüßen. "Wenn ich gefragt werde, bin ich absolut offen dafür. Für Deutschland zu spielen war immer das Größte und eine absolute Ehre für mich, davon träumt man als Kind", betonte der Bayern-Star, den Joachim Löw im März 2019 wie Thomas Müller und Mats Hummels aussortiert hatte.

Seither hatte der Bundestrainer immer wieder betont, den Weg der Verjüngung seiner Auswahl weitergehen zu wollen. Das sei "absolut legitim", meinte Boateng.

Auch deshalb führte er aus: "Ich bin nicht so, dass ich damit rechne und sage: Oh, ich muss zurück in die Nationalmannschaft. Ich weiß, was ich kann und um meine Qualität und bin da ganz ruhig und entspannt."

Das bislang letzte seiner 76 Länderspiele (ein Tor) bestritt er beim 0:3 in der Nations League im Oktober 2018 in Amsterdam gegen die Niederlande.