29.12.2020 11:29 Uhr

FC Bayern hätte ohne Corona "sicher Rekorde geschrieben"

Jan-Christian Dreesen gab Einblicke in die Finanzwelt des FC Bayern
Jan-Christian Dreesen gab Einblicke in die Finanzwelt des FC Bayern

Auch am finanziell gut aufgestellten FC Bayern geht die Coronakrise nicht spurlos vorbei. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen gab nun Einblicke in die Finanzwelt der Münchner.

"Ohne diese Pandemie wäre 2020 für uns nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich fantastisch gewesen. Wir hätten sicher Rekorde geschrieben", sagte der 53-Jährige dem Vereinsmagazin "51" und ergänzte: "Natürlich verhagelt uns Corona die Bilanzen, auch in der nun laufenden Saison: Das letzte Heimspiel mit Zuschauern war am 8. März, uns droht insgesamt ein Umsatzrückgang in dreistelliger Millionenhöhe, wenn wir noch länger vor leeren Rängen spielen müssen."

Dennoch habe der FC Bayern eine "sehr, sehr ordentliche Eigenkapitalquote. Deshalb mache ich mir persönlich wegen dieser Pandemie zwar Sorgen, so wie alle Menschen - aber nicht um den FC Bayern", stellte Dreesen klar.

Beim FC Bayern gehe es schließlich nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch um wirtschaftliche Solidarität. "Sogar in dieser Pandemie haben wir im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 698 Millionen Euro noch einen Gewinn von 9,8 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet, auch dank unseres sportlichen Erfolgs", blickte der Finanzvorstand zurück.

"Schwarze Null" kein Dogma des FC Bayern

"Die schwarze Null" sei Ausdruck des wirtschaftlichen Handelns und der Grundeinstellung bei den Münchnern. "Beim FC Bayern wollen wir weiter unsere schwarze Null halten, weil wir zwar investieren, aktuell aber keine großen übergeordneten Projekte planen", erklärte Dreesen: "Wir schauen genau, wie wir unser Geld ausgeben, und haben wegen Corona auch die eine oder andere Investition gestrichen."

Die "schwarze Null" sei allerdings "nicht in Stein gemeißelt" und "kein Dogma". "Wichtig ist die Frage: Können wir es uns leisten, Verlust zu schreiben? Die Antwort ist: ja, weil wir über eine sehr, sehr lange Zeit so gut gewirtschaftet haben. Können wir uns das dauerhaft leisten? Nein, das kann kein Unternehmen", betonte Dreesen.