20.05.2021 08:49 Uhr

Das machte Hütters Aus mit den Eintracht-Stars

Sebastian Rode (l.) hat sich zur Saison von Eintracht Frankfurt geäußert
Sebastian Rode (l.) hat sich zur Saison von Eintracht Frankfurt geäußert

Nach dem 28. Spieltag der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga rangierte Eintracht Frankfurt noch auf Platz vier der Tabelle, hatte sieben Punkte Vorsprung vor Borussia Dortmund und träumte sehr konkret von der Teilnahme an der Champions League - dann kam der Absturz. Mittelfeldspieler Sebastian Rode hat sich nun zu den Gründen für den Einbruch der SGE geäußert.

"Wenn die komplette sportliche Leitung wegbricht, ist es menschlich, dass die Spieler ins Grübeln kommen. Was ist eigentlich los? Wir spielen die beste Saison der Eintracht-Geschichte – und alle gehen weg. Was bringt die Zukunft? Diese Faktoren spielen unterbewusst eine Rolle", spricht Rode im Interview mit dem "kicker" offen an, was Fans und Experten schon lange vermuteten: Der frühzeitig verkündete Abschied von Coach Adi Hütter und Sportvorstand Fredi Bobic nach der Spielzeit hat bei den Akteuren von Eintracht Frankfurt Spuren hinterlassen. 

Man versuche zwar, diese Faktoren außen vor zu lassen, "schafft es aber nicht, das komplett außen vor zu lassen", erklärte der 30-Jährige weiter. Gänzlich will Rode die Verantwortung für die maue Ausbeute - die Eintracht holte nur vier Punkte aus fünf Spielen nach Hütters Abschiedserklärung - allerdings nicht auf die scheidende Frankfurt-Führung abschieben. "Trotzdem bleibt alles hypothetisch. Wir hätten die Spiele auch verlieren können, wenn Adi Hütter nächstes Jahr noch unser Trainer wäre. Jetzt jemanden wie die Sau durchs Dorf zu treiben, muss nicht sein."

Hütters Kurswechsel "killte" ein paar Prozentpunkte bei Eintracht Frankfurt

Rode versichert zudem zwar, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Hütter und dem Team nicht gelitten habe, schränkt aber ein, der Trainer werde jedoch "immer wieder auf seine Aussage hingewiesen, dass er bleibe". Der Österreicher hatte im Saisonverlauf erklärt, er werde Frankfurt nicht den Rücken kehren, Mitte April dann allerdings plötzlich verkündet, er mache von seiner Ausstiegsklausel gebrauch und wechsle zur kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach.

Als Folge des Kurswechsels hätten, so Rode, wohl doch "ein paar Prozent" gefehlt, um die Saison noch mit vollem Eifer zu beenden. Hütter habe sich nicht verändert, "aber die angesprochenen Faktoren killten die paar Prozentpunkte vielleicht", so Rode.

Letztlich habe man im Schlussspurt allerdings "als komplette Einheit versagt". Insgesamt verweist Rode aber auf eine "sehr gute Saison". Platz fünf und somit die Teilnahme an der Europa League ist den Hessen nicht mehr zu nehmen. Die neuerlichen Spiele auf europäischer Bühne sind für Rode durchaus Ansporn: "Jetzt überwiegt aber noch die Enttäuschung, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben. Man könnte sich selbst in den Arsch beißen. Im Herbst wird das verflogen sein, dann freuen wir uns sicherlich auf die Europa League", so der Ex-Nationalspieler.