07.06.2021 07:21 Uhr

ÖFB-Kicker trotz Torflaute zuversichtlich

Die ÖFB-Kicker verabschieden sich mit einem torlosen Remis zur EM
Die ÖFB-Kicker verabschieden sich mit einem torlosen Remis zur EM

Euphorie hat die Mannschaft keine entfacht. 316 Minuten ist Österreichs Nationalteam vor der EM bereits ohne Torerfolg. Gegen eine tief stehende Slowakei (0:0) fiel der ÖFB-Auswahl am Sonntag lange wenig ein. Die klaren Torchancen in der Schlussphase wurden nicht verwertet. Die Teamspieler sind eine Woche vor dem EM-Start gegen Nordmazedonien dennoch zuversichtlich. Sie wurden vom Großteil der 3.000 zugelassenen Fans in Wien auch mit Applaus zum Turnier verabschiedet.

>> Spielbericht: Österreich gegen Slowakei

"Wir müssen in gewissen Bereichen nachlegen. Das werden wir tun, und dann bin ich nach wie vor überzeugt, dass wir das erste Spiel gewinnen werden", sagte Youngster Christoph Baumgartner. Viele Spielanteile in der gegnerischen Hälfte hätten bei der Generalprobe wenig Ertrag gebracht. "Wir müssen da mehr auf den Endzweck kommen." Dass die mangelnde Chancenverwertung zum leidigen Dauerthema werden könnte, befürchtet der 21-Jährige nicht. "Mir ist das scheißegal. Wenn wir im ersten Spiel ein paar reinhauen, wird das Thema schnell vom Tisch sein."

Defensiv gut - Offensiv gibt es Nachholbedarf

Für mehr als die Hälfte aller ÖFB-Treffer in diesem Jahr sorgte Saša Kalajdžić. Der Stürmer bekam gegen die Slowaken aber wie schon davor gegen Dänemark (0:4) und in England (0:1) wenig brauchbare Bälle in den Strafraum. "Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend", sagte der Stuttgart-Goalgetter. Im Abschluss sei man mitunter etwas unglücklich, aber auch unkonzentriert gewesen. "Wir haben noch ein bisschen was, an dem wir zu arbeiten haben - aber wir haben noch fast eine Woche bis zum Spiel."

Ernst wird es für die Österreicher am kommenden Sonntag (13. Juni) in Bukarest. Nordmazedonien dürfte eine ähnlich defensive Spielanlage wählen wie die Slowaken. "Wir wollten kontrollieren, überlegen sein, Chancen rausspielen", erklärte David Alaba. Gleichzeitig sei es wichtig gewesen, für die EM Kräfte zu sparen. "Dementsprechend haben wir gewechselt." Er selbst machte bereits zur Pause für Konrad Laimer Platz. Ob Alaba auch bei der EM im zentralen Mittelfeld agieren wird, ist offen.

Gegen die Slowaken hieß sein Nebenmann Florian Grillitsch. "Defensiv war es ganz gut. Wir sind auf einem guten Level", meinte der Niederösterreicher, der wie der eingewechselte Marko Arnautović die Stange getroffen hatte. Laimer rief sich in Hälfte zwei mit einer starken Leistung in Erinnerung. Lob hatte der Salzburger aber vor allem für Torhüter Daniel Bachmann parat: "Er hat die eine oder andere Sache für uns ausgebügelt. Es freut mich für ihn, dass er das so souverän gemacht hat."

Familien-Auszeit vor EM-Camp

Bachmann blieb bescheiden - auch wenn die Beförderung zu Österreichs Nummer eins für die EM am Vorabend Freude ausgelöst hatte. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Es war ein guter letzter Test, um Kleinigkeiten aufzuzeigen", sagte der Watford-Legionär. Die Leistung sei gut gewesen, kein Gegentor zu erhalten für einen Torhüter immer zufriedenstellend. "Ich habe meinen Teil dazu beigetragen."

Den freien Montag verbringt Bachmann bei seinen Eltern, seine Frau und Kinder kann er wegen der Einreisebestimmungen aus Großbritannien im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht sehen. "Die Vorfreude auf die EURO überwiegt natürlich." Laimer stand sie ins Gesicht geschrieben: "Wir werden am Dienstag alle mit einem breiten Grinser einrücken." Dann bricht das ÖFB-Team gemeinsam ins EM-Basislager nach Seefeld auf.

Davor durften die Kicker am Montag noch ein letztes Mal vor dem Turnier zu ihren Familien. "Es tut jedem gut, ein bisschen Kraft zu tanken und noch frischer zurückzukommen", meinte Laimer. "Jetzt machen wir den Kopf ein bisschen frei, dann starten wir voll in die nächste Woche rein. Ich freue mich da einfach unmenschlich drauf. Wir können eine sehr geile EURO spielen, wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen."

apa