18.06.2021 08:01 Uhr

Trotz Experten-Kritik: Löw hält wohl an Dreierkette fest

Joachim Löw plant bei der Euro 2021 wohl weiter mit einer Dreierkette
Joachim Löw plant bei der Euro 2021 wohl weiter mit einer Dreierkette

Bundestrainer Joachim Löw setzt bei der Europameisterschaft bislang auf eine Dreierkette. Die deutsche Formation sorgt bei vielen Experten für Unverständnis. Doch offenbar plant Löw keine taktische Veränderung.

Wie "Bild" berichtet, hat der 61-Jährige gegenüber der Nationalmannschaft bislang nicht über einen möglichen Systemwechsel gesprochen.

Innerhalb des Teams ist die Ausrichtung hingegen angeblich ein Thema. So sollen die Spieler nach der Auftaktniederlage gegen Weltmeister Frankreich über eine Rückkehr zur Viererkette diskutiert haben.

Die DFB-Profis halten sich aber öffentlich bedeckt. "Klar kann es mal vorkommen, dass das Trainerteam die Mannschaft fragt, mal ihre Meinung hört. Aber es ist nicht so, dass wir einen Aufstand machen als Mannschaft, wenn uns was nicht gefällt", sagte Verteidiger Matthias Ginter zur Systemfrage.

Während die Nationalspieler Löws Taktik anscheinend akzeptieren, übte TV-Experte Lothar Matthäus zuletzt Kritik an den Maßnahmen des Bundestrainers.

Matthäus und Scholl kritisieren Löws Formation

"Die Einstellung hat gestimmt, aber die Mannschaftsteile, die sind nicht gut aufeinander abgestimmt", erklärte der Weltmeister von 1990 nach der Pleite gegen Frankreich exklusiv gegenüber "RTL" und forderte gleichzeitig die Rückversetzung von Joshua Kimmich in das zentrale Mittelfeld.

Darüber hinaus monierte auch Mehmet Scholl Löws Entscheidung für eine Dreierkette in der Abwehr. Der ehemalige Bayern-Profi warf dem Bundestrainer, der nach dem EM-Turnier abtritt und das Amt an Hansi Flick übergibt, mangelnde Flexibilität vor. "Wenn du Spieler hast, die geeigneter sind für die Viererkette – dann spielt man Viererkette", erklärte Scholl bei "Bild".

In der anstehenden Partie gegen Portugal (Samstag, 18 Uhr) wird Löw wohl wieder auf eine Dreierkette setzen. Bei erneuten Punktverlusten dürfte die System-Debatte aber weiter an Fahrt aufnehmen.