24.06.2021 13:25 Uhr

Frings nimmt Sündenbock Leroy Sané in Schutz

Torsten Frings absolvierte selbst 79 Länderspiele
Torsten Frings absolvierte selbst 79 Länderspiele

Beim 2:2 gegen Ungarn blieb die Offensive der deutschen Nationalmannschaft wie schon gegen Frankreich deutlich unter ihren Möglichkeiten. Besonders auf Flügelstürmer Leroy Sané hagelte daraufhin einmal mehr die Kritik nieder. Ex-Nationalspieler Torsten Frings hat den Spieler des FC Bayern nun ein Stück weit in Schutz genommen. 

"Er hat sicherlich kein gutes Spiel gemacht, das muss man einfach ganz klar so sagen. Jeder schießt sich gerade ein bisschen auf den Leroy ein. Ich muss aber dazu sagen, dass auch ein Havertz oder ein Gnabry kein gutes Spiel vorne gemacht haben. Auch ein Gosens war so gut wie gar nicht zu sehen", argumentierte der 44-Jährige im Gespräch mit "Sky". 

Der ernüchternde Spielverlauf ist für den ehemaligen Mittelfeldspieler nicht an Einzelakteuren festzumachen: "Es war insgesamt kein gutes Spiel der deutschen Mannschaft. Jetzt wieder auf Sané einzuprügeln, ist vielleicht auch nicht das Richtige", so Frings weiter. 

Dennoch rechnet der langjährige Spieler von Werder Bremen damit, dass Bundestrainer Joachim Löw Sanés Rolle in der Mannschaft für den weiteren Turnierverlauf überdenkt: "Er hat ein schlechtes Spiel gemacht, das weiß er selbst und das hat auch Jogi [Löw] gesehen und dementsprechend wird er für die nächsten Spiele auch handeln."

Sané und Löw mit schwieriger Historie

Sané stand vor und während des Turniers immer wieder wegen seiner vermeintlich lustlosen Spielweise in der Kritik. In den ersten beiden EM-Spielen hatte es für den Dribbler deshalb jeweils nur zu Kurzeinsätzen gereicht. Wegen Ungarn stand der Offensivspieler nur in der Startelf, weil Thomas Müller mit einem Kapselriss im Knie nicht komplett fit war. 

Sané und der Bundestrainer haben diesbezüglich durchaus eine Vorgeschichte. Im Sommer 2018 strich Löw den damalige Spieler von Manchester City aus seinem WM-Kader, obwohl der Youngster zuvor in England von der Spielervereinigung PFA zum Spieler des Jahres gewählt worden war.

Trotz der schwachen Leistung gegen Ungarn reichte der deutschen Mannschaft am Ende das 2:2 zum Erreichen der K.o.-Runde. Dort trifft die Nationalmannschaft im Achtelfinale am Dienstag auf England. Ob mit oder ohne Sané - das wird sich zeigen.