05.07.2021 09:09 Uhr

Effenberg über Löws "entscheidenden Fehler"

Stefan Effenberg kritisiert Ex-Bundestrainer Joachim Löw
Stefan Effenberg kritisiert Ex-Bundestrainer Joachim Löw

Mit einer enttäuschenden Europameisterschaft endete die Ära von Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft. Obwohl der Ex-Bundestrainer in seinen Jahren als Verantwortlichen viel richtig gemacht hat, sind ihm auch einige Fehler unterlaufen. Einer davon war laut Ex-Profi Stefan Effenberg entscheidend. 

Nach vielen erfolgreichen Jahren als Trainer der deutschen Nationalmannschaft gab es für Joachim Löw gegen Ende seiner Amtszeit immer häufiger Rückschläge. Stefan Effenberg hofft allerdings, dass in der Bewertung von Löws Arbeit die positiven Aspekte nicht in Vergessenheit geraten. 

"Die Euphorie war in dieser Zeit so groß wie lange nicht mehr, und obwohl die vergangenen drei Jahre nicht ganz so gut funktioniert haben, sollte man Löw dennoch applaudieren und stolz sein auf das Erreichte", schrieb der Ex-Nationalspieler in seiner "Sport1"-Kolumne.

Effenberg: Das war Löws entscheidender Fehler

Allerdings, so schränkte der "Tiger" ein, sei Löw auch ein gravierender Fehler unterlaufen. "Bei allem Lob, das ich ausspreche, muss ich einen kritischen Punkt aber machen. Denn Löws entscheidender Fehler war, dass er das Leistungsprinzip ausgesetzt hat."

Vor allem die Suspendierungen von Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng kann Effenberg rückblickend nicht nachvollziehen, weil sie "zu den Besten ihres Landes gehörten". Die Entscheidung des Ex-Bundestrainers werde ein Fan daher "nie verstehen", urteilte der ehemalige Profi. 

Dass Löw zur EM zwar Müller und Hummels zurückholte, auf Boateng aber verzichtete, war laut Effenberg ebenfalls falsch. "Wenn du Müller und Hummels zurückholst, muss Boateng auch dabei sein."

Effenberg zählt Bierhoff an

Bei aller Kritik an Löw verwies Effenberg auch auf einen anderen Schuldigen, der beim DFB in den letzten Jahren immer stärker die Fäden zog: Oliver Bierhoff.

Dieser müsse sich nun "selbst hinterfragen und ebenso von anderen hinterfragt werden". Es könne nicht sein, dass immer nur der Trainer "die ärmste Sau ist und dahinter nichts passiert".