Nach 14 Jahren und 16 anderen Vereinsstationen ist Kevin-Prince Boateng in diesem Sommer als 34-jähriger Hoffnungsträger zum Fußball-Bundesligisten Hertha BSC zurückgekehrt. Der Routinier soll in Berlin direkt eine Führungsrolle übernehmen und mit der Hertha endlich den Angriff auf die Europapokal-Plätze starten. Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus meldet aber Zweifel daran an, ob die Personalie überhaupt die richtige für die Hertha ist. 

Der 60-Jährige begründete seine Meinung mit dem System, welches der Hauptstadtklub zuletzt unter Cheftrainer Pál Dárdai spielte und unter Umständen überhaupt nicht zu Boateng passen könnte: "In einem 4-3-3, wie es Italien als Europameister interpretiert hat, sehe ich ihn nicht. Er hat seine Stärken eher in einer Position, wie sie Thomas Müller bei Bayern spielt", so Matthäus im Gespräch mit der "Sport Bild". 

Diese Position eines offensiven Zehners hinter einem Mittelstürmer ist im Dárdai-System aber gar nicht unbedingt vorgesehen. Vielmehr spielte die Hertha in der Bundesliga zuletzt im angesprochenen 4-3-3-System in der Bundesliga. Laut Matthäus ein durchaus passendes Konzept für das Team, aber eben nicht für alle derzeit im Kader befindlichen Spieler. 

Hertha BSC: Matthäus traut den Berlinern Sprung in der Tabelle zu

Unabhängig von der Systemfrage beim Tabellen-14. der letzten Saison traut der heutige TV-Experte den Berlinern aber auf jeden Fall zu, die sportliche Talsohle endlich zu überwinden und künftig in deutlich bessere Tabellenregionen vorzudringen.

"Die Hertha hat das Potenzial dafür. Ich traue es Fredi Bobic auf jeden Fall zu, Hertha dauerhaft in den Top sechs zu etablieren. Er hat das Netzwerk und bei Eintracht Frankfurt bewiesen, dass er es klug zu nutzen weiß", verwies Matthäus vor allem auf den neuen Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic, der in diesem Sommer das Zepter im Klub in Sachen Kaderplanung und Transferfragen übernommen hat. 

Hertha BSC startet mit zwei Auswärtsspielen in die kommende Pflichtspiel-Saison. Am 8. August steht das Auswärtsspiel im DFB-Pokal beim SV Meppen auf dem Programm, ehe es eine Woche später zum Bundesliga-Auftakt beim 1. FC Köln zur Sache geht.