Die Sommervorbereitung läuft für Gladbach bislang alles andere als rund. Zahlreiche Verletzte, maximal durchwachsene Testspielergebnisse und dazu die große Ungewissheit der Kaderzusammenstellung machen den Fohlen zu schaffen - und doch lassen sich die Verantwortlichen (noch) nicht aus der Ruhe bringen.

"Jammerei bringt gar nichts", wird Gladbachs Neu-Trainer Adi Hütter im "kicker" zitiert. Der 51-Jährige, in diesem Sommer von Eintracht Frankfurt an den Niederrhein gewechselt, hätte sich sicherlich dennoch einen etwas reibungsloseren Start bei seinem neuen Arbeitgeber gewünscht.

Zum einen wäre da die lange Verletztenliste, die sich im Laufe der Vorbereitung beinahe täglich verlängerte. Angreifer Breel Embolo zog sich schon während der EM eine Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung zu, kurz nach dem Start der Sommervorbereitung erwischte es Neuzugang Kouadio Koné (Innenbandverletzung).

Im Gladbacher Trainingslager im ostwestfälischen Harsewinkel folgten die nächsten Verletzungsschocks. Lars Stindl (Außenbandzerrung), Ramy Bensebaini (Muskelverletzung im Oberschenkel) und Tobias Sippel (Hand) erlitten allesamt Blessuren, zumindest Bensebaini wird wohl länger fehlen.

Verletzungsschock bei Pléa - Diagnose steht noch aus

Natürlich sei es "nie angenehm", wenn sich ein Spieler verletzt, bekannte Hütter: "Wenn es sich aber um erfahrene Spieler handelt, die der Mannschaft Stabilität geben, schmerzt das umso mehr", sagte Hütter.

Und als wäre das nicht schon genug, zog sich Alassane Pléa im jüngsten Testspiel gegen den FC Metz eine wohl schwere Knieverletzung zu - die genaue Diagnose steht noch aus.

Apropos Testspiele: Zum Auftakt rumpelte sich der Vorjahresachte der Bundesliga zu einem Remis gegen Drittligist Viktoria Köln (2:2), es folgte eine Pleite gegen den SC Paderborn (1:3), ehe Gladbach gegen Metz den ersten Sieg einfuhr (1:0).

Gladbach droht "keinesfalls" ein Ausverkauf

Selbst die durchwachsenen Tests bringen Hütter nicht aus der Ruhe. "Man spürt, dass er über eine riesengroße Erfahrung verfügt. Das macht sich bemerkbar in dieser Zeit, die für einen Trainer schwierig ist", erklärte Sportdirektor Max Eberl.

Bleibt noch die Ungewissheit der Kaderzusammenstellung. Welche Leistungsträger verlassen die Borussia? Kommt adäquater Ersatz? Eberl vermeldete zwar keinen neuen Wasserstand, versicherte aber, dass Gladbach "keinesfalls sechs oder sieben Spieler" verliert. Stattdessen werde es auf "ein, zwei, drei Transfers" hinauslaufen.

Zuletzt war über einen möglichen Abgang von Matthias Ginter spekuliert worden. Wahrscheinlicher ist ein Transfer des wechselwilligen Denis Zakaria. Als mögliche Neuzugänge werden weiterhin William Pacho (Independiente del Valle) oder Romain Faivre (Stade Brest) gehandelt.