03.12.2021 12:50 Uhr

Zorc plaudert Transfer-Interna aus

Gibt Einblick in die BVB-Planungen: Michael Zorc
Gibt Einblick in die BVB-Planungen: Michael Zorc

Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hat kurz vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen gegen den FC Bayern einen Einblick in die Personalplanungen für die Winter-Transferperiode gegeben.

Eine Rückkehr von Ivan Perisic zum BVB sowie eine Ausleihe von Sturm-Talent Youssoufa Moukoko zu einem anderen Klub seien "kein Thema", stellte Zorc im Gespräch mit "Sport1" klar. 

Torjäger Erling Haaland könne den BVB im Sommer "unter bestimmten Bedingungen" verlassen, so Zorc, der zudem bestätigte, dass ein Austausch mit dem umworbenen Profi sowie seinem Vater Alf-Inge und Berater Mino Raiola geplant sei.

Einen Termin für dieses Treffen gebe es aber bislang nicht, so Zorc. "Wir werden uns zusammensetzen und sehen, wie die Gespräche verlaufen", kündigte das Dortmunder Urgestein an.

Michael Zorc lässt eigene Zukunft beim BVB offen

Seine eigene Zukunft über das Vertragsende beim BVB im kommenden Sommer hinaus ließ Zorc offen. "Ich lebe im Hier und Jetzt und möchte erfolgreich in dieser Saison sein. Darauf liegt mein absoluter Fokus", sagte der 59-Jährige.

Angesichts der vielen Ausfälle zeigte sich Zorc mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht unzufrieden. "Mir war über viele Wochen klar, dass wir aufgrund unserer Personalsituation nicht den schönsten Hurra-Fußball zelebrieren können würden. Wir haben es angesichts dessen in der Liga ergebnistechnisch gut gemacht", erklärte der BVB-Manager.

Kritik an der Borussia will Zorc deshalb nur bedingt gelten lassen. "Was schlecht ist, ist das Abschneiden in der Champions League. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Das tut heute noch weh und das räumen wir sehr selbstkritisch ein", sagt er. Zorc monierte allerdings das "Schwarz und Weiß" sowie das "inhaltlich Persönliche" in der jüngsten Medienberichterstattung. "Dieser Mechanismus erschließt sich mir nicht. Das werde ich in den nächsten zehn Jahren auch nicht mehr lernen."

"Was glauben Sie, was mit dem FC Bayern passiert?"

Generell sei angesichts der großen Verletzungssorgen des BVB kaum mehr möglich gewesen. "Wer hat zuletzt gefehlt? Hazard, Guerreiro, Dahoud, Reyna, Haaland, Can, Zagadou, Wolf, Moukoko, Morey, dazu Hummels in Lissabon. Alleine Haaland hat uns 40 Tage am Stück gefehlt", sagte Zorc: "Was glauben Sie, was mit dem FC Bayern passiert, wenn dort 40 Tage lang Lewandowski fehlt? Wie viele Spieler soll unser Kader denn haben, damit wir diese Vielzahl von Verletzungen auf der Bank ausgleichen können? 35?"


Im direkten Vergleich habe der Dauerrivale aus München weiterhin finanziell die deutlich größeren Möglichkeiten. "Die Bayern haben selbst in Corona-Zeiten einen Umsatz von 644 Millionen Euro erwirtschaftet, wir liegen inklusive Transfers bei 359 Millionen Euro. Der Unterschied liegt bei 285 Millionen Euro in einem einzigen Geschäftsjahr", sagte Zorc.

Trotz der Nebengeräusche durch Themen wie den Katar-Zoff oder die Impf-Debatte um Joshua Kimmich und Co. sieht Zorc beim FC Bayern kein Chaos. Der Rekordmeister habe auf dem Platz "immer noch eine vernünftige Ordnung – und darum geht es doch".

Der BVB brauche im direkten Duell "eine Top-Leistung aller auf dem Platz", forderte Zorc. "Da muss wirklich alles stimmen. Wir müssen sehr gut verteidigen und vor allem weniger Fehler machen als in den vergangenen Wochen."