Innerhalb der Fanszene von Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 existiert offenbar ein veritables Gewalt-Problem.

Darauf machte der Fan-Beauftragte Thomas Kirschner während des letzten Zweitliga-Heimspiels des Jahres gegen den 1. FC Nürnberg am Freitag (4:1) aufmerksam.

"Ich würde gern einen Appell an alle loswerden, weil es Richtung Jahresende, Richtung Weihnachten geht. Es gab mehrere Zwischenfälle, wo Schalker nicht sehr rücksichtsvoll miteinander umgegangen sind. Da wurden Leute beschimpft und geschlagen. Es ist auch jetzt der richtige Ort, der richtige Zeitpunkt, um das anzusprechen. Ich wünsche mir fürs nächste Jahr, dass wir Schalker wieder mehr auf uns achten, füreinander da sind und gemeinsam als Fanszene agieren - und uns nicht beschimpfen oder gegenseitig körperlich angehen", sagte Kirschner im obligatorischen Halbzeitgespräch mit Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann.

Kirschner ergänzte: "Ich würde das hier nicht ansprechen, wenn es Einzelfälle wären. Aber das sind Sachen, die uns Fanbeauftragten mittlerweile bei jedem Spiel auffallen."

FC Schalke 04: 15.000 Fans sehen Sieg gegen Nürnberg

Auch Oberschulte-Beckmann, Spitzname "Quatscher", bestätigte Kirschners Schilderungen. "Unsere Beobachtungen sind objektiv zu betrachten. Bei Heimspielen würde ich mir außerdem wünschen, dass weniger Gegenstände auf den Platz geworfen werden. Da müssen wir uns alle mal an die eigene Nase fassen", so der Schalker Stadionsprecher.

Gegen Nürnberg feierten die 15.000 zugelassenen S04-Anhänger trotz der internen Querelen einen sportlich gelungenen Heimspiel-Abschluss 2021. Thomas Ouwejan (20.), Darko Churlinov (85.) sowie Ko Itakura (90.) erzielten die Treffer die Königsblauen, zudem unterlief Nürnbergs Manuel Schäffler ein Eigentor (66.). Der Gegentreffer durch Fabian Nürnberger (49.) blieb letztlich nur Ergebniskosmetik aus Sicht des Clubs.

Zumindest vorübergehend sprang Schalke mit dem deutlichen Sieg auf Tabellenplatz drei. Der SC Paderborn, der 1. FC Heidenheim und der Hamburger SV können an diesem Wochenende aber wieder an den Knappen vorbeiziehen.