30.12.2021 11:59 Uhr

Papin über Bayern-Zeit: "Leider überwiegt das Negative"

Jean-Pierre Papin erlebte beim FC Bayern schwierige Jahre
Jean-Pierre Papin erlebte beim FC Bayern schwierige Jahre

Als Jean-Pierre Papin im Sommer 1994 zum FC Bayern wechselte, war die Euphorie im Umfeld groß. An der Säbener Straße wurde der Franzose jedoch nie glücklich, nur zwei Jahre nach seiner Verpflichtung brach er seine Zelte in Deutschland schon wieder ab. Nun hat der frühere Top-Stürmer über seine schwierige Zeit in München gesprochen.

Zwischen 1987 und 1992 brachte Jean-Pierre Papin ein seltenes Kunststück fertig: In Diensten von Olympique Marseille wurde der Angreifer fünf (!) Mal in Serie Torschützenkönig der französischen Liga.

Entsprechend hoch waren die Erwartungen beim FC Bayern, als der damalige Nationalspieler nach einer Zwischenstation in Mailand in München aufschlug. Was eine Traum-Ehe werden sollte, endete allerdings in einem riesigen Missverständnis.

"Ich war fest davon überzeugt, dass die offensive Ausrichtung der Bayern perfekt zu meiner Spielweise passen würde. Leider war ich immer wieder vom Verletzungspech geplagt. Ich konnte nicht wirklich die Erwartungen erfüllen", erinnerte sich Papin im Interview mit dem "kicker" an sein Gastspiel beim deutschen Rekordmeister.

Papin über Zeit beim FC Bayern: "Leider überwiegt das Negative"

Sonderlich gut seien die Erinnerungen an die Zeit nicht. "Leider überwiegt das Negative, weil ich acht Monate lang verletzt fehlte. Danach war es auch nicht einfach, Anschluss zu finden, weil Otto Rehhagel und Giovanni Trapattoni mich auf der falschen Position eingesetzt haben, nur damit ich wieder Spielpraxis sammeln konnte", verriet Papin.

Auf dem rechten Flügel habe er sich "unwohl" gefühlt, zudem sei es "frustrierend" gewesen, das eigene "Potenzial nicht ausschöpfen zu können".

Letztlich hätten aber die zahlreichen Blessuren den Ausschlag gegeben. "Wenn man insgesamt 14 Monate lang weg vom Fenster ist, braucht man genau diese Zeit, um wieder topfit zu werden. Diese Zeit habe ich schlichtweg nicht bekommen", so Papin.

Dennoch zollte er dem deutschen Branchenprimus Respekt. "Ich bin alles andere als überrascht, dass der FC Bayern sportlich wie finanziell so gut dasteht. An der Säbener Straße herrscht seit Jahrzehnten Perfektionismus", lobte der 58-Jährige.