24.01.2022 13:13 Uhr

Nagelsmann und Co. erklären Lewandowskis Frust-Laune

Robert Lewandowski vom FC Bayern hätte gern gegen Hertha BSC getroffen
Robert Lewandowski vom FC Bayern hätte gern gegen Hertha BSC getroffen

So richtig konnte Robert Lewandowski den deutlichen Sieg des FC Bayern gegen Hertha BSC nicht genießen. Seine Münchner Teamkollegen und sein Trainer haben nun verraten, warum.

Dass Robert Lewandowski sich in einem Spiel des FC Bayern nicht in die Torschützenliste einträgt, gehört eher zur Seltenheit, vor allem dann, wenn der deutsche Rekordmeister mal wieder einen Kantersieg feiert. Beim 4:0 über den 1. FC Köln am vorangegangenen Spieltag steuerte der Pole gleich drei Treffer bei, zuvor traf er auch gegen Gladbach, Wolfsburg und beim 5:0 gegen den VfB Stuttgart sogar doppelt.

Doch beim 4:1-Erfolg über Hertha BSC blieb Lewandowski trotz guter Gelegenheiten fast schon überraschend ohne eigenen Treffer und auch ohne Vorlage. Vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels soll der Pole, der die sport.de-Note 3,5 für seine Leistungen erhielt, stinkig gewesen sein, unter anderem darüber, dass er zu wenig Zuspiele bekam. Nach dem Spiel stapfte er dann enttäuscht in die Kabine.

Mittelfeldspieler Joshua Kimmich, Offensiv-Partner Thomas Müller und Trainer Julian Nagelsmann versuchten die Umstände einzuordnen.

Nagelsmann betonte: Diese Unzufriedenheit "zeichnet ihn auch aus. Es gibt auch Charaktere, die sehr satt und zufrieden sind mit dem, was sie im Leben geleistet haben. Zu denen zählt er nicht. Er hat diesen Ehrgeiz." Deswegen sei Lewandowski auch "jedes Jahr einer der besten Spieler und der beste Stürmer der Welt – weil er einfach so ist, wie er ist", betonte der Coach.

Kimmich: Lewandowski in der Kabine "getadelt"

Kimmich berichtete bei "DAZN" davon, dass er und seine Mitspieler über den Torjäger gescherzt hätten. "Wir sind schon ein bisschen sauer auf Lewy gewesen in der Kabine und haben ihn in der Kabine auch ein bisschen getadelt", sagte der Nationalspieler mit einem Augenzwinkern und fügte an: "Nee, bei einem 4:0 ist es ok, da muss er sich nicht eintragen. Es ist gut, wenn er bei einem 1:0 wieder das entscheidende Ding macht."

Ins gleiche Horn stieß Müller. "Wir sind froh, dass wir auch mal ein Spiel ohne Lewy gut überstehen können", sagte der offensive Mittelfeldspieler. "Das stimmt uns natürlich hoffnungsvoll. Die Wichtigkeit von Lewy ist unbestritten." So über den Weltfußballer zu sprechen, wenn dieser in einem seltenen Fall einmal nicht trifft, sei schon beinahe "Satire" merkte Müller noch an.

Nagelsmann hingegen wollte von den angesprochenen Scherzen in der Kabine nichts mitbekommen haben. "Ehrlich gesagt kann ich mir das auch nicht so vorstellen. Denn Lewy ist schon sehr ehrgeizig und trifft auch gerne", erklärte der 34-Jährige.

23 Tore hat Lewandowski bereits in 20 Bundesliga-Spielen in dieser Spielzeit erzielt. In der Vorsaison hatte er mit 41 Treffen (in 29 Spielen) den Tor-Rekord von Gerd Müller geknackt (40 Tore).