Am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) gastiert Bayer Leverkusen beim FC Bayern. Nach der derben 1:5-Pleite im Hinspiel hat die Werkself einiges gutzumachen. Wie das gelingen soll, hat Abwehrspieler Jonathan Tah verraten.

"Ich nehme auch aus so einer Erfahrung positive Dinge mit", blickte Tah im "kicker" auf die bittere Niederlage im Herbst zurück und fügte an: "Deswegen freue ich mich eher auf das Spiel. Wir können zeigen, dass wir uns als Mannschaft weiterentwickelt haben."

Mitte Oktober habe die Bayer-Elf "an dem Tag ein schlechtes Niveau" gehabt und die Münchner "ein unglaubliches".

"Da haben wir Schlag auf Schlag die Dinger reingekriegt. Das darf uns natürlich nicht wieder passieren. Da müssen wir erwachsener spielen."

Als Tabellendritter sind die Leverkusen zwar nominell gut platziert, der Abstand auf den Spitzenreiter aus dem Süden beträgt allerdings bereits sage und schreibe 14 Punkte. Damit ein Desaster wie im Hinspiel nicht mehr passiert, soll sein Team "den externen Hype um solch ein Spiel komplett ausblenden" und den "Fokus auf den Platz bringen, den wir zuletzt hatten". 

Diese Einstellung habe die Mannschaft zuletzt stark gemacht. "Die Basis für Erfolg ist, an sich zu glauben und seine Stärken auszuspielen. Wir wollen unser Spiel durchbringen. Das ist gegen ein Topteam immer schwieriger, aber ich glaube, wir sind dazu in der Lage", gab der Verteidiger die Richtung vor.

Tah: Vorher gab es schon mal negative Schwingungen

Seit dem 1:5 in der BayArena habe sich einiges verändert innerhalb seines Teams. "Wir machen uns gegenseitig weniger für Fehler verantwortlich, sondern schauen, was jeder Einzelne zusätzlich ins Team einbringen kann", sprach Tah über die Weiterentwicklung der Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane und verriet: "Vorher gab es schon mal ein paar negative Schwingungen. Jetzt fokussieren wir uns auf unser Spiel." Insgesamt sei ein "großer Schritt nach vorn" gemacht worden.

Für einen Angriff auf die deutsche Meisterschaft müsse jedoch noch einiges mehr passieren. Dafür dürfe Bayer beispielsweise seine besten Spieler nicht verkaufen, findet der Nationalspieler.

Wenn man als Klub die Ambitionen habe, den FC Bayern auf Strecke zu ärgern, "muss man zusehen, solche Spieler zu halten. Man muss ihnen das Gefühl geben, dass sie hier nicht stagnieren, sondern sich entscheidend weiterentwickeln. Denn natürlich ist es so: Wenn du zwei, drei Schlüsselspieler verlierst, musst du wieder neuen Anlauf nehmen."

Andererseits dürfe man einem Teamkollegen nicht übel nehmen, wenn er zu einem Verein wie Real Madrid wechsle, sagte Tah. "Doch man kann dahin kommen, dass diese Lücke von einem Spieler nicht mehr so wahrgenommen wird", dieser "nächste Schritt zu einem absoluten Topklub" nicht mehr zwingend erscheint", sagte der 26 Jahre alte Innenverteidiger.