04.05.2022 14:14 Uhr

Mehr Bundesliga im Free-TV? Geheimplan der DFL enthüllt

Die Bundesliga wird derzeit fast ausschließlich im Pay-TV übertragen
Die Bundesliga wird derzeit fast ausschließlich im Pay-TV übertragen

Die Fußball-Bundesliga ist in den letzten Jahren etwas für echte Liebhaber geworden. Um alle Partien seines Lieblingsklubs sehen zu können, muss der Fan gleich mehrere Abonnements bei kostenpflichtigen Streamingdienst-Anbietern abschließen. Geht es nach den Bossen der Deutschen Fußball-Liga (DFL), könnte die Rechtevergabe in mittelfristiger Zukunft wieder fanfreundlicher ausgestaltet werden.

Wie die "Sport Bild" jüngst enthüllte, kam es in der letzten Woche zu einem Treffen des DFL-Präsidiums sowie des Aufsichtsrats. Dabei soll es unter dem Vorsitz der neuen Geschäftsführerin Donata Hopfen vor allem um das Thema gegangen sein, wie die Bundesliga wieder attraktiver für den Zuschauer gemacht werden kann. 

Hintergrund ist der Einnahmen-Verlust von über einer Milliarde Euro seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sowie dem messbar schwindenden Interesse in Deutschland an den Live-Übertragungen der Bundesliga-Spiele. Diese wurden und werden in der laufenden Spielzeit bis auf ganz wenige Ausnahmen ausschließlich bei den Pay-TV-Sendern beziehungsweise -Plattformen Sky und DAZN übertragen.

Laut dem Fachmagazin wird nun innerhalb der DFL ganz offen darüber diskutiert, ob ab der neuen TV-Rechtevergabe-Periode der Bundesliga wieder vermehrt Begegnungen im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein sollen. 

Den nächsten Neuverkauf der nationalen Fernsehrechte gibt es zur Saison 2025/2026.

Die DFL plant dabei offenbar eine neue Prioritätensetzung hinsichtlich der Vermarktung ihrer großen Zugpferde Bundesliga und 2. Bundesliga: Reichweite vor Umsatz.

Um die Bundesliga auch langfristig attraktiv und international wettbewerbsfähig zu halten, soll sie künftig wieder von weitaus mehr Menschen live konsumiert werden - sowohl im In- als auch im Ausland. 

DFL-Statement: "Nicht alles, was machbar ist, wollen wir umsetzen"

Wie eine solche Kehrtwende im Konkreten genau ausgestaltet werden könnte, ist dabei noch vollkommen offen. Die Verhandlungen zur neuen TV-Rechtevergabe ab 2025/2026 haben noch nicht begonnen. 

Die DFL hatte sich offiziell dazu bisher lediglich in einem recht allgemein gehaltenen Statement geäußert: "Als Bundesliga und 2. Bundesliga haben wir aktuell mit einer ganzen Reihe an Herausforderungen zu kämpfen. Deshalb ist es wichtig, den deutschen Profifußball jetzt aus einer Position der Stärke heraus, entlang seiner Werte und Traditionen, weiterzuentwickeln und zukunftssicher zu machen. [...] Es geht uns darum zu schauen, welche Wege es gäbe, welche gangbar sein könnten und welche nicht. Denn nicht alles, was machbar ist, können und wollen wir umsetzen."