12.05.2022 08:03 Uhr

Fan klagt Schalke an: "Hatte Angst, dass ich sterbe"

Wirbel um den Platzsturm beim FC Schalke 04
Wirbel um den Platzsturm beim FC Schalke 04

Nach dem gewonnen Aufstiegsfinale gegen den FC St. Pauli herrschte beim FC Schalke 04 einige Tage lang nahezu eitel Sonnenschein. Die feststehende Rückkehr in die Fußball-Bundesliga wird nun aber von schweren Vorwürfen eines Fans überschattet.

Das "Finale" um den direkten Wiederaufstieg wurde für den FC Schalke 04 noch einmal zur Zitterpartie. 2:0 führte der FC St. Pauli durch einen Doppelpack von Igor Matanovic (9./17.) bereits in der Gelsenkirchener Arena.

Doch nach der Pause starteten die Königsblauen ein fulminante Aufholjagd. Torjäger Simon Terodde (47./71.) sorgte mit seinen beiden Treffern für den Ausgleich, Rodrigo Zalazar (78.) schließlich sogar noch für den Sieg.

Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme. Tausende euphorische Fans fluteten den Rasen, um mit den Spielern zu feiern. Die Situation geriet zeitweise außer Kontrolle. 18 Verletzte vermeldete die Polizei im Anschluss an die Feierlichkeiten.

"Pures Chaos" nach Schlusspfiff beim FC Schalke 04

Einer von ihnen ist Ralf Höfs, der sich nun via "Bild" zu Wort meldete und die schrecklichen Details der Geschehnisse rund um den Platzsturm schilderte.

"Ich war nicht zum ersten Mal in der Nordkurve – aber bei diesem Spiel waren meiner Meinung nach einfach viel zu viele Menschen auf der Tribüne. Es war pures Chaos! Ich wurde eingequetscht und bekam keine Luft mehr. Ich hatte große Angst, dass ich sterbe!", sagte der 57-Jährige.

Der Essener erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen die von Schalke für die Arena engagierten Sicherheitsdienst der Stölting-Gruppe. "Ich habe lauthals um Hilfe geschrien – aber die Stölting-Mitarbeiter in den orangefarbenen Jacken haben sich einfach kaputtgelacht. Diese dramatische Situation werde ich niemals in meinem Leben vergessen!", so Höfs, der bewusstlos und von einem anderen S04-Fan aus dem Getümmel gezogen wurde.

FC Schalke 04 reagiert auf Vorwürfe

Auch sein Herzensklub kommt in der Nachbetrachtung nicht gut weg. "Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Schalke die Situation so herunterspielt. Die wollen das geschickt unter den Teppich kehren", klagte Höfs.

Er will nun juristische Schritte gegen Stölting und den siebenmaligen deutschen Meister prüfen.

Gegenüber "Bild" äußerte sich auch der FC Schalke inzwischen zu den Vorwürfen. Man wolle den "Hinweisen intensiv nachgehen", heißt es in dem Statement.