15.05.2022 20:09 Uhr

"Katastrophal": Hoeneß greift Süle frontal an

Uli Hoeneß kann den Wechsel von Niklas Süle zum BVB nicht nachvollziehen
Uli Hoeneß kann den Wechsel von Niklas Süle zum BVB nicht nachvollziehen

Dass Niklas Süle am Samstag offenbar auf eigenen Wunsch das letzte Pflichtspiel vor seinem Wechsel zum BVB verpasst hat, sorgt beim FC Bayern weiter für Zündstoff. Auch der langjährige Klub-Boss Uli Hoeneß stört sich am Verhalten des scheidenden Abwehrspielers. 

"Das spricht nicht für den Spieler. Wir reden ja immer von Wertschätzung. Die hat Niklas Süle dem Verein sicher nicht entgegengebracht. Ich fand diese Aktion katastrophal", polterte der langjährige Bayern-Patriarch am Sonntag am Rande der Meisterfeierlichkeiten der Münchner. 

Wie Trainer Julian Nagelsmann erklärt hatte, habe er am Samstag beim VfL Wolfsburg ursprünglich nur mit Spielern antreten wollen, die auch in der kommenden Saison noch für den Rekordmeister spielen. 

Dennoch habe er Süle einen Platz im Kader angeboten, nachdem sich Marcel Sabitzer im Abschlusstraining verletzt hatte. "Wir haben ihn gefragt, ober noch mitwill, aber er hat dann gesagt, eher nicht, weil er sich da jetzt nicht drauf vorbereitet hatte. Deswegen haben wir ihn dann zuhause gelassen", so Nagelsmann, der mit Blick auf Süle von einer "schwierigen Gefühlslage" sprach. 

Hoeneß stellt Motive für BVB-Wechsel infrage

Es war nur das letzte Störgeräusch in einer Trennung, die in den vorherigen Monaten immer wieder für Furore gesorgt hatte. Süles Berater hatte dessen Abschiedsgedanke wiederholt damit begründet, der Spieler fühle sich an der Isar nicht genügend wertgeschätzt. 

Hoeneß nutzte den Anlass am Sonntag sogleich, um auch hierzu seine Meinung zu kommunizieren. Er wies die Darstellung zurück, dass es Süle nur um Anerkennung gehe. Stattdessen sieht er eher finanzielle Motive als treibende Kraft hinter dessen Wechsel. "Die Mär, dass er in Dortmund weniger verdient als in München, könnt ihr alle vergessen", wütete Hoeneß. 

Auch der langjährige Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte auf den Vorwurf der fehlenden Wertschätzung damals scharf reagiert: "Wertschätzung ist eine Einheit namens Euro - sonst gar nichts."