02.06.2022 13:16 Uhr

"Wertschätzung" nur Kohle? Gnabry widerspricht Hoeneß

Serge Gnabrys Vertrag beim FC Bayern endet im Sommer 2023
Serge Gnabrys Vertrag beim FC Bayern endet im Sommer 2023

Die Zukunft von Serge Gnabry wird seit Wochen heiß in den Medien diskutiert. Der Vertrag des Offensivspielers beim FC Bayern endet im Sommer 2023, ein gut dotiertes Angebot zur Verlängerung hat er angeblich ausgeschlagen, inzwischen sollen die Verhandlungen ruhen. Auf einer Pressekonferenz des DFB-Teams wurde Gnabry nun mit der Frage nach seinem weiteren Karriereverlauf konfrontiert.

Gefragt nach dem Stand der Verhandlungen mit dem FC Bayern reagierte Gnabry am Donnerstag allerdings wenig amüsiert. "Zu meiner eigenen Vertragssituation will ich mich hier nicht äußern", wischte der 26-Jährige das Interesse vom Tisch.

Allerdings bezog der deutsche Nationalspieler Stellung zum medial zuletzt vieldiskutierten Begriff "Wertschätzung". Wertschätzung sei ein Mix aus verschiedenen Dingen, der von beiden Seiten, Klub und Spieler, an den Tag gelegt werden sollte, so Gnabry, der klarstellte: "Es ist im Endeffekt nicht immer nur, dass was von den Medien berichtet wird: Dass jeder von uns immer nur ans Geld denkt. Da gibt es im Arbeitsumfeld auch andere Dinge, die eine Rolle spielen."

Eine Meinung, die im Umfeld des FC Bayern offenbar nicht alle teilen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß erklärte im RTL/ntv-Interview unlängst unmissverständlich: "Die Wertschätzung heißt Euro, zu 99 Prozent." Bei David Alaba und Niklas Süle, die München ablösefrei in Richtung Real Madrid bzw. Borussia Dortmund verlassen haben, "war es nur das Geld", so Hoeneß weiter. Bei Gnabry sei es "dieselbe Situation wie bei Süle. Er hat, wie ich finde, ein Super-Angebot vom FC Bayern und muss sich jetzt entscheiden". 

Angeblich hat Gnabry eine Offerte über 17 bis 19 Millionen Euro pro Saison abgelehnt. Real Madrid wird Interesse am Angreifer nachgesagt.

Theater zwischen dem FC Bayern und Lewandowski ist "schade"

Stellung bezog Gnabry am Donnerstag allerdings zum Wechsel-Theater um Robert Lewandowski: "Ich finde es schade, wie es da hin und her geht", so der Flügelstürmer.

Sollte es letztlich zur Trennung vom polnischen Torjäger kommen, sieht Gnabry allerdings auch kein unlösbares Problem auf den FC Bayern zukommen. 

Auch ohne Lewandowski sollte die Offensive "kein Problem sein. Dann versucht man, gemeinsam eine Lösung zu finden. Es gibt ja durchaus auch erfolgreiche Mannschaften ohne echten Mittelstürmer", urteilte der gebürtige Stuttgarter.

Auch er selbst traut sich die Rolle in der Sturmmitte durchaus zu. Er habe als Mittelstürmer in den letzten Jahren einen "ordentlichen Job" gemacht und eine "ordentliche Quote", könnte sich demnach vorstellen, die Position häufiger zu bekleiden, so Gnabry.