03.07.2022 17:36 Uhr

DFB-Frauen starten EM-Mission in England

DFB: Das Team von Voss-Tecklenburg hat viel Selbstvertrauen getankt
DFB: Das Team von Voss-Tecklenburg hat viel Selbstvertrauen getankt

Es wird ernst für Deutschlands Fußballerinnen: Mit der Reise nach London geht die EM-Mission in die heiße Phase.

Endlich in England! Das typisch britische Wetter mit dichten Wolken über London konnte die riesige EM-Vorfreude der deutschen Fußballerinnen nicht trüben. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp landete am Sonntag mit leichter Verspätung um 16:05 Uhr Ortszeit am Flughafen Luton - die Titeljagd kann beginnen.

"Es geht endlich los, es ist greifbar. Wir haben richtig Bock", hatte Außenverteidigerin Felicitas Rauch kurz vor dem Start des Fliegers EW5201 in Frankfurt/Main geschwärmt. Fünf Tage vor dem Auftaktspiel gegen Dänemark im Brentford Community Stadium (21:00 Uhr/ZDF) sei zwar der "Puls noch im Normalbereich", ergänzte Abwehrchefin Marina Hegering, "aber das Kribbeln im Bauch fängt jetzt so richtig an".

DFB-Frauen: Großes Selbstvertrauen vor der EM

Und in die aufkommende Euphorie mischt sich eine gehörige Portion Selbstvertrauen. "Wir sind Deutschland, wir gehören zum Favoritenkreis", betonte Hegering. "Wir wollen das Maximum holen und bis zum Schluss bleiben", frohlockte gar Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften.

Basislager im Westen der Metropole ist das im Grünen gelegene Vier-Sterne-Hotel Hilton London Syon Park, das allerdings gut hörbar in der Einflugschneise des Flughafens Heathrow liegt. An die Unterkunft haben Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und viele Spielerinnen gute Erinnerungen: Hier nächtigte das DFB-Team auch rund um das erfolgreiche Länderspiel gegen England vor fast 78.000 Zuschauern in Wembley (2:1) Ende 2019.

Nach Wembley würden "MVT" und Co. liebend gerne zurückkehren. Am 31. Juli steigt hier das EM-Finale. Die Vorbereitung mit den drei Trainingslagern am neuen Campus in Frankfurt sowie im "Home Ground" in Herzogenaurach lief nach Maß, der einzige Test gegen die Schweiz wurde 7:0 gewonnen.

Zufrieden mit der EM-Vorbereitung

"Letztendlich wurden unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben die Zeit intensiv genutzt, und das hat uns gut getan", sagte Voss-Tecklenburg. Selbst Kaiser Franz Beckenbauer schaute vor dem Abflug vorbei und überbrachte die besten Wünsche für die EM-Mission, die schwieriger kaum beginnen könnte.

Nach dem Auftakt gegen den Bezwinger von 2017 wartet in Hammergruppe B am 12. Juli ebenfalls in Brentford mit Spanien ein weiterer Hochkaräter, ehe es mit Finnland zum Gruppenabschluss am 16. Juli in Milton Keynes gegen einen unangenehmen Außenseiter geht.

"Nichts wird bei dieser EM zum Selbstläufer. Also ist das Viertelfinale unser erstes Ziel", sagte Voss-Tecklenburg. Ihr Team sei für die Gegner gerade nach dem schmerzhaften Ausfall von Spielmacherin Dzsenifer Marozsan "vielleicht eine Wundertüte" und das gelte es auszunutzen. "Wir fliegen nach England und wollen jedes Spiel gewinnen", kündigte die 54-Jährige forsch an: "Wir wollen um den Titel spielen."

"Unser Kader hat eine Riesenqualität", meinte Außenverteidigerin Giulia Gwinn in der Bild am Sonntag. Ein frühes Aus wie im EM-Viertelfinale 2017 gegen Dänemark oder im WM-Viertelfinale 2019 gegen Schweden soll sich nicht wiederholen. "Ich nehme viel Unterwäsche mit, weil wir natürlich lange bleiben wollen", sagte Angreiferin Svenja Huth. Am liebsten bis zum 31. Juli.