12.08.2022 18:51 Uhr

Uli Hoeneß: Diese "Hauptaufgabe" hat Nagelsmann jetzt

Uli Hoeneß war jahrelang Vereinspräsident des FC Bayern
Uli Hoeneß war jahrelang Vereinspräsident des FC Bayern

Spieler, Manager, Präsident, Ehrenpräsident: Uli Hoeneß kennt den FC Bayern in allen Belangen und wie seine Westentasche. Nun hat der 70-Jährige über den Verkauf von Robert Lewandowski gesprochen, verraten, welchen Trainer er mal verpflichten wollte und erläutert, welche "Hauptaufgabe" in den kommenden Monaten auf Coach Julian Nagelsmann wartet.

Die ersten beiden Spiele seines FC Bayern hat sich Uli Hoeneß in seinem beschaulichen Zuhause am Tegernsee angeschaut. Der 5:3-Erfolg im Supercup gegen RB Leipzig und das klare 6:1 bei Eintracht Frankfurt zum Bundesliga-Auftakt haben dem Ehrenpräsidenten des deutschen Rekordmeisters imponiert. 

"So wie die Mannschaft bisher in den zwei wichtigen Spielen gespielt hat, da hat mir das Herz im Leibe gelacht. Das war Unterhaltung pur, das war richtiger Spaß", sagte Hoeneß gegenüber "Sky" und fügte an: "Man hat gemerkt: da funktioniert vieles, um nicht zu sagen fast alles. Man merkt, dass das Team Spaß hat am Spiel, es hat sich immer weiter gesteigert, alle laufen, alle sind bereit, dem anderen zu helfen." Das mache Hoffnung auf mehr, so der 70-Jährige.

Hoeneß: Diese wichtige Aufgabe hat Nagelsmann beim FC Bayern

Zu früh möchte der langjährige Bayern-Verantwortliche aber noch nicht vom Titel sprechen. "Wenn wir natürlich weiter so spielen, wie in den letzten beiden Partien, wird es schwer für die Konkurrenz", erklärte Hoeneß zwar, mahnte jedoch gleichzetig: "Wir sollten schauen, dass wir diese Form, diese Spielfreude, diese Leidenschaft erhalten können." Das sei vor allem im Sinne der Fans, die dann an jedem Spieltag glücklich nach Hause gehen können.

Damit die Münchner in der Erfolgsspur bleiben, komme nun vor allem auf Trainer Julian Nagelsmann viel Arbeit zu, pikante Gespräche stehen mit jenen Spielern an, die derzeit nicht die erste Geige spielen. "Das wird die Hauptaufgabe für Julian sein, dass er diesen riesigen tollen Kader bei Laune hält, dass es ihm gelingt, die Stimmung hochzuhalten, was nicht immer einfach sein wird", sagte der 70-Jährige.

FC Bayern: Hoeneß über seine Aussagen zum Lewandowski-Poker

Neben den sportlichen Ambitionen sprach der Ehrenpräsident des FC Bayern auch über den Verkauf von Robert Lewandowski zum FC Barcelona. Noch vor wenigen Monaten hatte Hoeneß gesagt, er könne sich "nicht vorstellen, dass es einen Betrag gibt, bei dem wir schwach würden" und Barca könne sich "ein Angebot sparen". Vor rund vier Wochen wechselte der Stürmer dann aber doch für 45 Millionen Euro (plus mögliche Nachzahlungen in Bonusform) zu den Katalanen. 

"Ich war immer der Meinung, dass es nicht schlecht gewesen wäre [wenn er geblieben wäre]", ordnete Hoeneß seine Worte nun ein. "Wie es sich aber am Ende entwickelt hat, wie sich das Verhalten unserer Fans dem Robert gegenüber verändert hat, hat meine Meinung auch ganz klar verändert", sagte der 70-Jährige und erklärte mit Blick auf den Weltfußballer: "Und jetzt ist glaube ich auch für beide Seiten besser."

Hoeneß wollte Streich zum FC Bayern holen

Möglicherweise könnte das Gleiche für Christian Streich gelten. Der Coach, der den SC Freiburg zuletzt ins DFB-Pokalfinale und in die Europa League geführt hatte, wurde vor Kurzem zum Trainer des Jahres gewählt. Seit mittlerweile zehn Jahren betreut er die Profi-Mannschaft der Breisgauer. 

Zwischendrin hätte er aber wohl auch beinahe beim FC Bayern landen können. "Christian Streich ist einer meiner Lieblingstrainer", lobte Hoeneß den 57-Jährigen und verriet: "Wir haben mal drüber nachgedacht, ihn nach München zu holen. Da war ich einer der federführenden Leute, weil ich diese Geschichte gerne mal probiert hatte."

Am Ende hätten die Münchner aber "nicht den Mut gehabt", den Fußballlehrer zu verpflichten.