24.03.2023 10:53 Uhr

Nagelsmann-Zitate fliegen Bayern-Boss Hainer um die Ohren

Zu Wochenbeginn stärkte Herbert Hainer (r.) Julian Nagelsmann (l.) beim FC Bayern noch den Rücken
Zu Wochenbeginn stärkte Herbert Hainer (r.) Julian Nagelsmann (l.) beim FC Bayern noch den Rücken

Julian Nagelsmann ist als Trainer des FC Bayern offenbar Geschichte - eine dramatische Entwicklung, die zu Wochenbeginn so nicht absehbar war. Auch, weil Klubboss Herbert Hainer dem Übungsleiter nach der Leverkusen-Pleite noch demonstrativ den Rücken gestärkt und gar über eine langfristige Zukunft mit dem 35-Jährigen sinniert hatte.

Paukenschlag an der Säbener Straße: Der FC Bayern trennt sich von Julian Nagelsmann und holt Thomas Tuchel als Nachfolger. Das berichten zahlreiche Medien übereinstimmend.

Aus sportlicher Sicht gibt es durchaus Argumente für die Freistellung des Coaches, der auch abseits des Platzes nicht immer die glücklichste Figur abgegeben hat.

Dennoch hat das bevorstehende Nagelsmann-Aus einen faden Beigeschmack, denn: Erst am Montag tätigte Bayern-Präsident Herbert Hainer in einem Interview Aussagen, die komplett gegensätzlich zur nun angeblich vollzogenen Trennung standen.

FC Bayern: Hainer-Aussagen über Nagelsmann schlecht gealtert

Dem "kicker" sagte Hainer: "Ich finde, Julian ist unheimlich weit. Ein Top-Trainer, der auch gegen Paris bewiesen hat, dass er auf höchstem europäischen Niveau taktisch und strategisch hervorragend agiert." Nagelsmann stelle die Mannschaft "perfekt" ein und passe "unheimlich gut" zum FC Bayern.

So weit, so gut. Ein Lob ist schließlich nicht zwangsläufig eine Jobgarantie. Pikanter ist jedoch, dass Hainer sämtliche Diskussionen um Nagelsmann abstritt.


Mehr dazu: Netz-Reaktionen zum Nagelsmann-Aus beim FC Bayern


"Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen", so der 68-Jährige: "Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren. Julian macht es sehr gut. Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen."

Ein Statement, das schlecht gealtert ist. Fraglich bleibt, ob Hainer die wahre Auffassung hinter den Kulissen bewusst verborgen hielt oder von den offenkundigen Zweifeln seiner Führungskollegen schlichtweg nichts wusste ...