Kein Spieler steht so sehr für die neue Kämpfermentalität des FC Schalke 04 wie Henning Matriciani. Mit dem Hype um seine Person nach seiner Wahnsinnsgrätsche im Derby gegen den BVB kann der 23-Jährige gut umgehen.

Schalke verlieh ihm virtuell den Ballon d'Or, die Fans verglichen ihn mit dem Eurofighter Yves Eigenrauch - doch Henning Matriciani blieb cool.

"Ich glaube, ich kann das ganz gut einordnen", betonte der Abwehrspieler der Königsblauen, der beim 2:2-Unentschieden gegen Borussia Dortmund als unerwarteter Derbyheld gefeiert wurde: "Ein bisschen Spaß muss sein."

Ein Tor hatte der 23-Jährige nicht geschossen, mit seinem Kampfgeist und einer spektakulären Grätsche kurz vor Schluss ist er dennoch zum Gesicht des Knappen-Aufschwungs geworden.

Abheben will der bescheidende Ostwestfale, der auf einem Bauernhof im 1500-Seelen-Dorf Bökenförde aufwuchs, trotz des jüngsten Hypes aber nicht.

"Ich bin damit relativ locker umgegangen. Natürlich freut und motiviert es einen, die ganzen Bilder und Kommentare der Fans und auch der Mitspieler in den sozialen Medien zu sehen", verriet er im Interview mit "ran".

Matriciani: "Jede gegnerische Mannschaft zittert" vor Schalke

Vor drei Jahren kickte Matriciani noch beim Regionalligisten SV Lippstadt und arbeitete als Physiotherapeut. Doch dann rief Schalke-Legende Gerald Asamoah an, und er wechselte zur U23 der Königsblauen, gab im Abstiegsjahr 2021 sein Bundesligadebüt.

In der Hinrunde 2022/2023 wegen seiner beschränkten fußballerischen Mittel noch in der Kritik, hat er sich als Aushilfs-Linksverteidiger im neuen Jahr etabliert.

Jetzt will Matriciani, der momentan erstmals bei der U21-Nationalmannschaft weilt, mit dem Aufsteiger das Wunder schaffen und nach zwischenzeitlich aussichtsloser Lage noch den Klassenerhalt packen.

"Wir wollen und müssen an die guten Leistungen anschließen, weil wir jeden Punkt brauchen", betonte der Durchstarter, der auf die Unterstützung des königsblauen Anhangs setzt: "Dabei helfen uns die Schalke-Fans natürlich enorm, um die letzten Prozente zu mobilisieren. Ich glaube, jede gegnerische Mannschaft zittert wegen dieser Atmosphäre ein bisschen vor dem Spiel in der Arena gegen uns."