Kahn-Aus nur eine "Frage der Zeit"? Hainer reagiert

Nach der überraschenden Freistellung von Julian Nagelsmann und den Niederlagen unter Thomas Tuchel im DFB-Pokal und in der Champions League stehen die Bosse des FC Bayern immer mehr unter Druck. Laut Ex-Profi Jan Aage Fjörtoft kommt es bald schon zu einem weiteren Beben beim deutschen Rekordmeister.
Sind die Tage von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern gezählt? Nach Informationen des ehemaligen Bundesliga-Profis und heutigen TV-Experten Jan Aage Fjörtoft könnte es tatsächlich bald schon zu einer Trennung kommen. Im Juli 2021 hatte der Ex-Torwart den Posten von Karl-Heinz Rummenigge in voller Verantwortung übernommen.
"Mir wurde gesagt, dass es ein 'laufendes Verfahren' gibt und es eine 'Frage der Zeit' sei, bis Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, von seinem Amt entfernt wird", behauptete der Norweger am Donnerstagmorgen auf Twitter. Worauf er seine Behauptung stützt, ließ Fjörtoft offen.
Auch die "Bild"-Zeitung schrieb nach dem Königsklassen-Aus, dass Kahn "brutal wackelt". Reporter Christian Falk berichtete am Donnerstagvormittag auf Twitter ebenfalls, dass "Diskussionen im Klub über Oliver Kahns Zukunft" geführt werden: "Daher sollte auch ein vorzeitiges Ende als CEO nicht ausgeschlossen werden."
Mittlerweile hat sich Präsident Herbert Hainer allerdings zu Wort gemeldet und die Spekulationen im Keim erstickt. "Nein, diese Gerüchte stimmen nicht", sagte Hainer auf eine entsprechende Anfrage der "dpa".
Spekulationen um Hoeneß-Comeback beim FC Bayern
Damit dürften auch weitere brisante Thesen ad acta gelegt sein, die Fjörtoft zuvor aus dem Ärmel schüttelte: "Es war die Rede von Präsident Hainer als Interimsvorsitzender. Sogar ein Comeback von Hoeneß wurde diskutiert."
Uli Hoeneß hatte seinen Posten aus Aufsichtsratschef und Präsident des FC Bayern im November 2019 an Herbert Hainer abgetreten, seither ist er nur noch einfaches Aufsichtsratsmitglied beim deutschen Rekordmeister. Aus dem operativen Geschäft hält sich der 71-Jährige zurück.
"Sky"-Reporter Florian Plettenberg berichtet zuvor bereits schon, dass ein Comeback von Hoeneß beim FC Bayern "absolut ausgeschlossen" sei.
Jedoch würde Hoeneß "leiden". "Uli Hoeneß sieht, dass die Felle davonschwimmen. Uli Hoeneß sieht, dass eins, zwei Ideen auch was seine Nachfolger anbelangt, nicht funktioniert haben", sagte Plettenberg über den Ehrenpräsidenten, der in die Prozesse an der Säbener Straße eingebunden sei.
Hoeneß erstmals wieder in der Bayern-Kabine
Nach Angaben von "ran.de" hatte es Hoeneß nach dem Spiel gegen Manchester City erstmals seit Monaten wieder in die Kabine verschlagen. Ihm werde nachgesagt, mittlerweile einen sehr kritischen Blick auf seinen FC Bayern zu haben. Der Besuch in der Kabine könne als Warnung an das Führungsduo Kahn und Salihamidzic verstanden werden, heißt es in dem Bericht.
Fjörtoft zufolge ist aber noch ein anderer Münchner Ex-Profi langfristig als Kahn-Nachfolger vorstellbar: "Der wahrscheinlichste Kandidat unter den ehemaligen Bayern-Profis ist Philipp Lahm. Allerdings hat er derzeit einen großartigen Job als Chef des Organisationskomitees der EM 2024 in Deutschland."
Anders als Oliver Kahn wackle der Stuhl von Sportvorstand Hasan Salihamidzic trotz der aktuellen Bayern-Krise nicht, behauptete Jan Aage Fjörtoft auf Twitter außerdem. Salihamidzic sei ein "Hoeneß-Mann" und daher "fürs erste sicher".
Klar ist, dass die Führungsebene des FC Bayern mittlerweile auch beim eigenen Anhang äußerst kritisch beäugt wird. Am Rande des Viertelfinal-Rückspiels gegen Manchester City (1:1) brachten die Münchner Fans ihren Ärger zum Ausdruck, als sie ein großes Banner hochhielten: "Ziele dürfen verfehlt werden - Werte des Vereins nicht! Führungspolitik hinterfragen!"