In der Abwehr klemmt's beim FC Bayern - jedenfalls, was die Personaldecke angeht. Im Winter wollen die Münchner auf dem Transfermarkt zuschlagen und ihre Defensive auffüllen. Entsprechend seltsam wirkt es, dass sie im Sommer ein Eigengewächs vorerst abgegeben haben.

Josip Stanisic, bei den Bayern zum Profi ausgebildet, spielt seit Saisonbeginn auf Leihbasis für Bayer Leverkusen, derzeit der Hauptkonkurrent der Münchner im Bundesliga-Meisterrennen. Wie die "Sport Bild" berichtet, sieht man die Leihe des 23-Jährigen im Klub nach wie vor mit "Verwunderung".

Kein Wunder, denn den in der Abwehr flexibel einsetzbaren Stanisic könnte Trainer Thomas Tuchel jetzt gut gebrauchen.

Vor einigen Wochen hatten schon Medienberichte die Runde gemacht, Bayern wolle Stanisic im Winter wieder zurückholen. Das lehnt Leverkusen laut dem Sportmagazin allerdings "kategorisch" ab. Denn: Odilon Kossounou reist im Januar mit der Elfenbeinküste zum Afrika Cup, Trainer Xabi Alonso wird die Dienste von Stanisic dann wohl nötig haben. 

FC Bayern: Tuchels "Top-Lösung" erweist sich als Bumerang

Tuchel hatte schon vor dem dritten Spieltag eingeräumt, dass die Leihe kein sonderlich guter Zug der Bayern gewesen sei. "Das sieht nicht ganz glücklich aus", gab Tuchel damals zu, verwies aber auf die Situation im Spätsommer.

Für Rechtsverteidiger Benjamin Pavard habe damals kein Angebot vorgelegen, der Franzose habe ihm einen Wechselwunsch auch nicht klar kommuniziert, so Tuchel. Für Stanisic und den FC Bayern sei ein Leihgeschäft "eine Top-Lösung".

Allerdings wechselte Pavard wenig später zu Inter Mailand. Der Plan, Stanisic nach Ende seiner Leihe und nach Ende von Pavards Vertrag auf der rechten Seite zu etablieren, war damit nichtig. 

Stanisic schaffte bei den Bayern 2021 den Sprung vom Juniorenbereich und den Amateuren zum Profi. Für den Rekordmeister absolvierte er bis zu seinem Wechsel nach Leverkusen 28 Ligaspiele und schoss ein Tor. Bei Leverkusen hat er es bisher nicht zum Stammspieler gebracht, stand in der laufenden Saison in fünf Spielen nur 163 Minuten auf dem Platz.