21.12.2023 13:44 Uhr

Dreesen reagiert auf Super-League-Knall

Hat eine klare Meinung zur Super League: Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen
Hat eine klare Meinung zur Super League: Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen

Der Europäische Gerichtshof hat am Donnerstag mit seinem Urteil den Weg für die Super League freigemacht. Für den FC Bayern kommt ein solcher Wettbewerb aber weiterhin nicht infrage.

"Wir haben das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Kenntnis genommen. Dies ändert aber nichts an der Haltung des FC Bayern und an der Haltung der ECA, dass ein solcher Wettbewerb einen Angriff auf die Bedeutung der nationalen Ligen sowie die Statik des europäischen Fußballs darstellen würde", sagte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur".

"Die Bundesliga bildet das Fundament des FC Bayern, so wie alle nationalen Ligen das Fundament der europäischen Fußballklubs darstellen. Deshalb ist es unsere Pflicht und unsere tiefe Überzeugung, sie zu stärken, und nicht zu schwächen", sagte der 56-Jährige, der neben seiner Rolle als Bayern-Chef zusätzlich Vice-Chairman der European Club Association ist.

Auch einen Austritt aus der Champions League könne man sich beim deutschen Rekordmeister nicht vorstellen. "Ebenso stehen wir zu den europäischen Klub-Wettbewerben unter dem Dach der UEFA. Daher noch einmal ganz klar: Die Tür für die Super League beim FC Bayern bleibt zu", betonte Dreesen.

FC Bayern kein Teil der Super-League-Gründer

Der Streit um die Gründung einer Super League beschäftigt die europäische Fußball-Welt schon seit Jahren. Im April 2021 hatten zwölf Klubs aus England, Italien und Spanien offiziell ein solches Projekt gegründet. Der FC Bayern war zunächst nicht dabei.

Unter Druck der UEFA und nach Androhung harter Strafen ruderte man damals aber zurück. Die Verbände kokettierten sogar damit, die abtrünnigen Klub aus den nationalen Liga auszuschließen, sollte die Super League tatsächlich kommen.

Am Donnerstag fällte der Europäische Gerichtshof ein Urteil zu der Frage, ob UEFA und FIFA überhaupt die Handhabe besitzen, neue Wettbewerbe außerhalb ihrer Kontrolle zu verhindern. 

Die Richter in Luxemburg verneinten dies. FIFA und UEFA dürfen andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen und Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen, entschied der EuGH.

Die großen Verbände würden ihre dominante Marktposition ansonsten missbrauchen. Das bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass die Super League in ihrer konkreten Form genehmigt werden müsse, so die Richter.