Nach dem Abstieg aus der Bundesliga war lange unklar, ob Hertha BSC die Lizenz für die 2. Bundesliga erhält. Nun hat ein Bericht des "Business Insider" detaillierte Zahlen zur finanziellen Situation der Alten Dame enthüllt, die nahelegen wie eng es bei der Lizenzierung zuging.

Bereits im April hatte Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich seinen Klub gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" als "Sanierungsfall" bezeichnet. Präsident Kay Bernstein fügte wenige Monate später im "kicker" hinzu, dass "Hertha BSC immer noch auf der Intensivstation liege".

Dass der Hauptstadt-Klub die Lizenz für die zweite Liga erhalte, war daher lange offen. Für die Zulassung musste Hertha BSC dem Wirtschaftsportal "Business Insider" zufolge gegenüber der DFL einige "beweiskräftige Nachweise erbringen, wie sich eine Liquiditätslücke von 136 Millionen Euro schließen lässt". 

Hertha BSC "extrem abhängig"

Diese soll unter anderem durch unterschiedliche Kalkulationen für den Zweitliga-Etat zustande gekommen sein. Die DFL rechnete demnach mit einem Budget von insgesamt 44 Millionen Euro. Die Berliner kalkulierten hingegen mit gerade einmal 33 Millionen Euro. Die aus unterschiedlichen Faktoren entstandene Finanzlücke soll Hertha-Investor 777 Partners ausgeglichen haben.

Dieser steht laut "Business Insider" bis Saisonende für 60 Millionen Euro gerade. Hinzu kommen weitere 16 Millionen Euro, die 777 Partners direkt an den Klub zahlte. Weitere 44 Millionen Euro soll der Zweitligist bis Ende 2024 erhalten. Die Hälfte dieser Summe sollte bis zum 15. Dezember 2023 bei Hertha BSC eingegangen sein.

Ob sich 777 an diese Frist gehalten hat, wollten weder die Alte Damen noch das Unternehmen auf Anfrage des "Business Insider" bestätigen. Im Falle einer Nichtzahlung könnte die DFL Geldstrafen in Millionenhöhe gegen Hertha verhängen. Der Klub ist daher "extrem abhängig" von der Zuverlässigkeit 777 Partners.