13.05.2024 12:43 Uhr

Deutscher Sport vereint sich gegen Hass im Internet

DOSB-Präsident Thomas Weikert will gegen Hass im Netz vorgehen
DOSB-Präsident Thomas Weikert will gegen Hass im Netz vorgehen

Der deutsche Sport will seine Athletinnen und Athleten mit Blick auf die Fußball-EM und die Olympischen Spiele im Sommer vor Hass im Internet schützen und rigoros gegen Täter vorgehen. Das teilten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in Frankfurt am Main mit. 

"Die Verbände werden eng mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren und konsequent Strafanzeigen erstatten, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache verwendet wird", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des DFB, DOSB und der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Sie arbeiten demnach inzwischen mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammen, die den Kontakt zu den Partnerdienststellen in den Bundesländern hält. 

DOSB will für Olympia eine KI-basierte Lösung anbieten

Der DOSB wird den Athletinnen und Athleten für Olympia in Paris nach eigenen Angaben eine KI-basierte Lösung anbieten, die Angriffe auf den Social-Media-Kanälen bereits vor Veröffentlichung herausfiltert und die Möglichkeit bietet, schwere Verstöße an die ZIT zu melden und gezielt Anzeige zu erstatten.

Die Verbände wollen ihren eigenen Beitrag leisten und sehen gleichzeitig auch die Politik in der Verantwortung. Sie fordern die Politik auf, die Strafverfolgung von Hass im Internet gegenüber Athletinnen und Athleten zu erleichtern.

Bislang können laut DFB, DOSB und DFL beispielsweise Beleidigungen und Verleumdungen nur verfolgt werden, wenn die Sportlerin oder der Sportler für jedes Posting einen schriftlichen Strafantrag stellt. Aus Sicht der Verbände muss die Strafverfolgung auch ohne ausdrücklichen Strafantrag ermöglicht werden.