Bei vielen Fans und Experten ist Jürgen Klopp der Wunschtrainer für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Eine Verpflichtung ist nach Ansicht eines Funktionärs aber unrealistisch - weil der der Teammanager des FC Liverpool viel zu teuer für den DFB ist.

"Jürgen Klopp kann der DFB gar nicht bezahlen, der verdient fix 24 Millionen im Jahr plus 26 Millionen garantierte Werbeeinnahmen - also 50 Millionen Euro", sagte DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert im Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" und der "Neuen Presse".

Es gebe auch kaum noch einen Bundesliga-Trainer, der weniger als eine Million Euro verdiene, ergänzte der 67-Jährige. "Das ist alles so durch die Decke geknallt, dass man es kaum zurückschrauben kann."

Hansi Flicks Salär als Bundestrainer sei "der helle Wahnsinn" gewesen, kritisierte Schaffert zudem. "Das muss weniger werden - bei Na­gels­mann ist es ja auch schon weniger geworden. Der nächste Bundestrainer wird nicht mehr das bekommen, was ein Hansi Flick be­kom­men hat - weil sich der DFB das nicht mehr leisten kann."

Nationalmannschaft: Scharfe Kritik am "Modell Hansi Flick"

Es dürfe angesichts der dünnen sportlichen Ergebnisse der letzten Jahre seiner Ansicht nach in Zukunft keine ergebnisunabhängigen Verträge beim DFB mehr geben, betonte Schaffert. "Dass ein Bundestrainer bis zu seinem Vertragsende tun und lassen konnte, was er wollte, ohne dass der DFB eine Möglichkeit hatte, das Arbeitsverhältnis zu beenden, das ist nicht zeitgemäß - und das kann sich der DFB auf Dauer auch gar nicht leisten."

Ihn störe das "Modell Hansi Flick", legte der Präsident des Norddeutschen Fußball-Verbands und des Niedersächsischen Fußball-Verbands nach. "Nach dem Motto 'Stellt mich doch frei, ich biete euch meine Arbeitskraft an. Ich weiß zwar, dass ich keinerlei Erfolg habe - aber mein Geld möchte ich trotzdem haben'. Und dann zahlen Sie das bis zum Ende der Europameisterschaft – und zwar in exorbitanter Höhe, und da wird nicht auf einen Cent verzichtet."