Mit Jahresbeginn hat der FC Schalke 04 einen neuen Vereinsboss. Matthias Tillmann hat seine Arbeit als Vorstandsvorsitzender aufgenommen und sich zuletzt nach eigener Aussage einen intensiven Überblick über den Klub verschafft. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls neuen Sportdirektor Marc Wilmots gilt für die S04-Anhänger als hochspannend.

Im Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" führte der neue Vorstandschef der Königsblauen aus, wie er die Aufgabenteilung im sportlichen Bereich beim FC Schalke 04 fortan begreift.

"Die operativ Verantwortlichen im Sport sind Marc Wilmots (als neuer Sportdirektor, Anm. d. Red.) und André Hechelmann (als Technischer Direktor, d. Red.) – sie müssen das im Team machen, zusammen mit unserem Chef-Trainer Karel Geraerts. Im Aufsichtsrat besitzt Youri Mulder großes Fußballwissen. Wir brauchen Leute mit Qualität, und die haben wir", so der 40-Jährige.

Eine zu große Machtfülle für eine einzelne Person, wie es auf Schalke noch vor rund 20 Jahren bei Manager-Legende Rudi Assauer der Fall war, soll es bei dem Zweitligisten weiterhin nicht geben, wie Tillmann klarstellte: "Ich war klar in Gesprächen mit Marc, habe ihm gesagt: 'Du kennst die Zeit vor 20 Jahren, da waren die Strukturen anders, da gab es Rudi Assauer. Wir verstehen uns als Team, das musst du verstehen. Wenn das deiner Philosophie entspricht, macht das Sinn für uns.' Wir haben ein Ziel: Schalke gemeinsam erfolgreich zu machen. Ich sehe kein Problem, Marc passt in die Philosophie."

Marc Wilmots wurde in der Winterpause zurück zu dem Klub geholt, mit dem er vor knapp 27 Jahren den UEFA-Pokal gewann und zu einer echten Klubikone aufstieg. Nun soll der Belgier mithelfen, den sportlichen Turnaround zu schaffen und auch finanziell wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen.

Über die finanzielle Schieflage mit dem immer noch exorbitant hohen Schuldenstand mahnte Vorstandsvorsitzender Tillmann Vernunft an: "Der Verein hat hohe Verbindlichkeiten, ein negatives Eigenkapital von über 100 Millionen Euro – das müssen wir Schritt für Schritt reduzieren. Das weiß auch Marc Wilmots. Wir haben ihm transparent gesagt, dass er nicht erwarten kann, dass er als Sportdirektor kommt und wir ihm Koffer voll Geld hinstellen."