13.01.2024 08:07 Uhr

Bayern legt Suche nach Holding Six vorerst ad acta

Thomas Tuchel sieht Joshua Kimmich eher nicht als
Thomas Tuchel sieht Joshua Kimmich eher nicht als "Holding Six"

Joshua Kimmich, viele Fans des FC Bayern und vielleicht auch Thomas Tuchel selbst können den Begriff "Holding Six" wahrscheinlich nicht mehr hören. Einen solch defensiv orientierten Sechser hatte der Trainer im Sommer noch gefordert - im Winter sieht die Sache nun anders aus.

Entgegen Tuchels Ursprungswunsch werden die Bayern in der Wintertransferphase wohl keinen defensiven Mittelfeldspieler verpflichten. "Im Moment ist da nicht der allergrößte Bedarf", sagte Tuchel nach dem 3:0 der Münchner zum Bundesliga-Restart gegen die TSG Hoffenheim.

"Wir wollen auch Spielzeiten garantieren", erläuterte Tuchel das Umdenken. "Die Spieler werden auch dadurch besser, dass sie spielen, dass sie gebraucht werden und eine Rolle haben. Da ist niemandem gedient, einfach nur Spieler zu verpflichten - die müssen auch realistische Chancen haben, zu spielen. Und zwar alle!"

Im Sommer war der Transfer von Tuchels Wunschspieler Palhinha vom FC Fulham auf der Zielgeraden gescheitert. Der Cheftrainer hatte zuvor öffentlichkeitswirksam eine "Holding Six" für den Bayern-Kader gefordert, was Joshua Kimmich etwas konsterniert mit den Worten quittierte, er sei doch ein Sechser.

FC Bayern sucht noch für die rechte Seite

Personell hat Tuchel für das defensive Mittelfeld zurzeit einige Optionen: Kimmich, Leon Goretzka, Raphael Guerreiro und Aleksandar Pavlovic stehen für die Doppel-Sechs zur Verfügung. Zudem können Konrad Laimer oder Winterzugang Eric Dier dort spielen.

Die Diskussion um die "Holding Six" habe er im Sommer "mal eröffnet, weil ich die Charaktere der Spieler analysiert habe", dozierte Tuchel. Bei der Bestandsaufnahme sei ihm aufgefallen, dass kein Bayern-Akteur entsprechend agiere.

Die vier Hauptkandidaten für das defensive Mittelfeld seien sich "sehr ähnlich". Keiner fühle sich "von Haus aus in der Innenverteidigung wohl, alle wollen mal im gegnerischen Sechzehner an- und zum Torabschluss kommen". Daher habe er seine Spielidee den "Stärken" seiner Stars angepasst. "Alles gut", so Tuchel.

Vielmehr halte der FC Bayern die Augen nach einem zweikampfstarken rechten Außenverteidiger offen, sagte der 50-Jährige. "Wenn was geht, werden wir es machen."