Nach der Nominierung von Alexandar Pavlovic vom FC Bayern für die deutsche Nationalmannschaft erhebt Serbien-Coach Dragan Stojkovic Vorwürfe gegen Julian Nagelsmann.

Pavlovics erstmalige Nominierung für den DFB stieß nicht gerade überall auf Gegenliebe. Seine Berufung komme zu früh und habe politische Hintergründe, um den Bayern-Newcomer nicht an den serbischen Verband zu verlieren, lauteten Vorwürfe.

Der 19-Jährige hat eine deutsche Mutter und einen serbischen Vater und könnte somit für beide Nationen spielen.

Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic wittert ebenfalls Hintergedanken bei der Pavlovic-Berufung. "Ich glaube, es gab einen großen Druck auf den DFB und Nagelsmann musste ihn nominieren, als sie sahen, dass Serbien ihn wirklich wollte", warf der 59-Jährige dem DFB und dessen Coach vor.

Nagelsmann hatte bereits in der vergangenen Woche klargestellt: "Ich kann versichern, dass es keine politische Nominierung ist, sondern eine Folge des Leistungsprinzips."

Serbien habe Pavlovic bereits seit zwei Jahren auf der Liste. "Wir haben alles versucht, ab Dezember waren wir in Kontakt mit seiner Familie, später hat sich sein Agent eingeschaltet und dann Aleksandar selbst", führte Stojkovic weiter aus.

"Haben ihn nicht verloren"

Einen Groll hegt der Coach aber nicht gegen den Bayern-Shootingstar. "Die Leute in Serbien sollten nicht wütend sein", betonte Stojkovic.

Es sei nicht richtig zu sagen, "dass wir ihn verloren haben, weil wir ihn nie hatten". "Hätte er für unsere Junioren-Teams gespielt und wäre dann gegangen, dann wäre das der Fall. Aber so? Wir haben nichts verloren", erklärte Stojkovic, der Pavlovics Entscheidung akzeptiert: "Seine Entscheidung ist, wie sie ist - wir respektieren das und wünschen ihm nur das Beste."

Beim Start ins EM-Jahr muss Nagelsmann allerdings auf den Neuling verzichten. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern hat sich einen Infekt zugezogen und wird nicht mehr zum Team reisen.