Um Joshua Kimmich gab es in dieser Saison zahlreiche Debatten. Oliver Kahn, früherer Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, nahm den Nationalspieler nun in Schutz - forderte aber gleichzeitig ein offensiveres Auftreten.

"Joshua mag ich als Typ. Mit seiner Einstellung und seinen Führungsqualitäten ist er für jede Mannschaft ein wichtiger Faktor", lobte Kahn den Bayern-Star.

Der ehemalige Torwart betonte aber auch: "In der Diskussion um seine Position hätte ich mir manchmal ein forscheres Auftreten von ihm gewünscht, wo er sich genau sieht."

Kahn selbst sieht Kimmich im Mittelfeld. Dort sei der 29-Jährige "am wertvollsten".

"Er holt sich viele Bälle im hinteren Drittel, verteilt die Bälle und bestimmt den Rhythmus. Er schaltet sich auch gerne in Angriffe ein, spielt starke Pässe und kann Tore machen. Er ist von der Spielweise sowohl ein Achter als auch ein Sechser", schwärmte Kahn, schränkte jedoch ein: "Das kann manchmal zu Problemen in der Balance des Spiels führen."

Kimmich hat nach einem zwischenzeitlichen Formtief heftig in der Kritik gestanden. Seit seiner Versetzung auf die Rechtsverteidigerposition zeigt seine Formkurve aber wieder nach oben.

FC Bayern: Umbruch "findet nicht mit Fingerschnipsen statt"

Kimmichs Vertrag beim FC Bayern ist noch bis 2025 datiert. Immer wieder wird über einen vorzeitigen Abschied des gebürtigen Rottweilers spekuliert. Zahlreichen europäischen Top-Klubs wird Interesse an dem ehemaligen Leipziger nachgesagt.

Ein Kimmich-Verkauf könnte beim FC Bayern einen größeren Umbruch einläuten. Das ist das laut Kahn allerdings ein langer Prozess.

"Ein Umbruch findet nicht mit Fingerschnipsen statt! Hier geht es um Spieler, die laufende Verträge und ihre Vorstellungen haben", betonte der Ex-Bayern-Boss: "Und die Frage: Was ist am Markt überhaupt möglich? Zum anderen ist ein Umbruch ein fließender, stetiger Prozess."