Kompany "alles andere als A-Lösung" - Bedenken an Tah-Deal

Der FC Bayern wird künftig vom relativ unerfahrenen Vincent Kompany trainiert. Laut Rekordnationalspieler Lothar Matthäus muss die wenige Erfahrung an der Seitenlinie aber kein Nachteil bedeuten.
Lothar Matthäus findet die Verpflichtung von Vincent Kompany als neuen Cheftrainer des FC Bayern "spannend und interessant", wie er in seiner "Sky"-Kolumne ausführte - "auch wenn er alles andere als eine A-Lösung ist".
Nach den "vielen Absagen", so der 63-Jährige, "musste man sich irgendwann auf einen Trainer einigen". Vielversprechend sei, dass Kompany "als Spieler ein hervorragender Innenverteidiger" war. Der 38-Jährige hatte seine Karriere beim belgischen Klub RSC Anderlecht begonnen, ehe er 2006 zum Hamburger SV wechselte. Seinen größten Erfolg hatte der einstige Abwehrmann und 89-fache Nationalspieler Belgiens zwischen 2008 und 2019 bei Manchester City, wo er unter anderem viermal Meister wurde.
Anschließend kehrte er nach Anderlecht zurück, wo er zunächst als Spielertrainer und dann als Chefcoach arbeitete. 2022 folgte der Wechsel zum FC Burnley. In seinem Debütjahr gelang ihm der Aufstieg in die Premier League, in der abgelaufenen Saison verpasste er mit dem englischen Klub den Klassenerhalt.
Matthäus forderte nun, dass der Tuchel-Nachfolger in München die notwendige Zeit erhält, um in Ruhe arbeiten zu können: "Kompany bringt frisches Blut mit, er hat unter großen Trainern gearbeitet. Ich sage: Gebt ihm eine Chance und verurteilt ihn nicht gleich als Neuling. Xabi Alonso war auch ein Neuling - und hat das Double gewonnen."
Tah zum FC Bayern? Matthäus äußert Bedenken
Einer von Kompanys möglicherweise ersten Transfers beim FC Bayern könnte Medienberichten zufolge Jonathan Tah von Bayer Leverkusen sein. Der deutsche Nationalspieler soll sich mit den Münchnern bereits "grundsätzlich mündlich" geeinigt haben, heißt es bei "Sky".
Lothar Matthäus zweifelt allerdings daran, dass der Transfer für alle Beteiligten Sinn ergeben würde: "Jonathan Tah hat in Leverkusen eine tolle Saison gespielt. Tah war neben Wirtz und Granit Xhaka einer der Unterschiedsspieler und hat die Defensive organsiert. Er hat sich nicht nur sportlich, sondern auch von seiner Persönlichkeit her enorm entwickelt. Ob er diese Rolle bei Bayern München genauso spielen könnte, ist die Frage - zumal Bayern im Gegensatz zu Leverkusen mit Viererkette spielt."
Der Rekordnationalspieler würde sich "anstelle von Tah meine Gedanken machen. Er weiß, was er bei Bayer 04 hat und welche Position er da einnimmt". Auf der anderen Seite sei der Innenverteidiger nun mit seinen 28 Jahren in einem Alter, "in dem er bereits viele Erfahrungen gesammelt hat". Nach neun Jahren in Leverkusen "wäre ein Wechsel nach München der nächste Schritt. Man könnte verstehen, wenn er sich gedanklich mit dem FC Bayern beschäftigt".