Torwart-Legende hätte Neuer aus EM-Kader geworfen

Manuel Neuer fiel am letzten Freitag einmal mehr mit einem individuellen Patzer auf, der zu einem Gegentor führte. Bei der Generalprobe der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Griechenland (2:1) konnte er einen harmlosen Torschuss nicht festhalten, Georgios Masouras staubte zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Griechen ab. Die Torwart-Diskussion ist seitdem vollends entbrannt.
Neuer, der die Kapitänsbinde beim DFB-Team nach seiner langen Verletzungspause im letzten Jahr bereits an Ilkay Gündogan abtreten musste, wackelt seit einigen Wochen ungewohnt häufig, hatte im Trikot des FC Bayern schon im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid (1:2) einen folgenschweren Fehler produziert.
Torhüter-Legende und Ex-Nationalspieler Uli Stein hätte sich im Vorfeld der EM drastische Konsequenzen gewünscht und Manuel Neuer gar nicht erst mit zur Europameisterschaft im eigenen Land genommen.
"Die Häufung der Schnitzer von Manuel Neuer stimmt mich nachdenklich. Manuel ist nicht mehr der, der er war. Und er ist schon lange nicht mehr unumstritten, womit ich nicht nur auf die jüngsten Spiele beim FC Bayern und in der Nationalelf, sondern bis zur WM in Katar, ja sogar in Russland 2018 zurückblicke", leitete der Vizeweltmeister von 1986 in seiner "kicker"-Kolumne zunächst ein, um sich dann eindeutig gegen Neuer in der Nationalmannschaft zu positionieren.
Nagelsmann legte sich früh auf Neuer fest
"Ein hausgemachtes Problem, das sich Julian Nagelsmann da mit seiner frühen Festlegung geschaffen hat. Nimmst du einen Manuel Neuer mit, musst du ihn auch spielen lassen. Er rechtfertigt es aber sportlich nicht mehr. Man hätte ihn schweren Herzens, jedoch mit Vernunft zu Hause lassen müssen", so der 69-Jährige.
In den vergangenen Tagen und Wochen wurden die Stimmen rund um den deutschen Fußball immer lauter, sie sich Barca-Keeper Marc-André ter Stegen statt Manuel Neuer als Nummer eins zwischen den Pfosten für die EM gewünscht hätten. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte sich allerdings frühzeitig auf den Weltmeister von 2014 als Stammkeeper für das Turnier festgelegt.
"Internationale Klasse kann Manuel Neuer immer noch abrufen. Wir sollten nur nicht darauf zocken, dass er es – wie einstmals – schon alleine richten wird. Bei dieser EM wird es kaum einen gegnerischen Stürmer geben, der Angst hat, alleine aufs deutsche Tor zuzulaufen", führte Ex-Torhüter Stein weiter aus, der selbst 512 Bundesliga-Spiele in seiner Profi-Karriere bestritten hatte.