12.06.2024 14:59 Uhr

Schwaben-Rasen ärgert die Schweiz

Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßt das Schweizer Team
Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßt das Schweizer Team

Der deutsche EM-Gruppengegner Schweiz bereitet sich in Stuttgart auf die EURO in Deutschland vor. Getrübt wird die EM-Stimmung durch die Trainingsbedingungen auf dem schwäbischen Rasen.

Schon kurz nach der Ankunft machte die Schweizer Mannschaft deutlich, was sie von der Qualität des Rasens im Stadion auf der Waldau hält: nicht allzu viel. Diese sei "klar ungenügend", sagte Nationalmannschaftsdirektor Pierluigi Tami nach der ersten öffentlichen Einheit vor 3800 Fans im Stadion der Stuttgarter Kickers. 

Vor allen die Unebenheiten seien ein Problem. Zwischenzeitlich schaute sich der Schweizer Verband sogar nach Standort-Alternativen um, entschied sich aber gegen einen Standort-Wechsel. Die UEFA versprach "alles zu tun, um die Situation zu verbessern", berichtete der 62-Jährige.

Man habe zwar seit dem Wochenende von dem Problem gewusst. Die Spieler, so Direktor Tami, seien dennoch negativ überrascht gewesen.

Stadt Stuttgart schiebt Schuld auf UEFA

Inzwischen hat auch die Stadt Stuttgart reagiert. "Wir wollen, dass das Schweizer Team beste Bedingungen vorfindet. Daher haben wir uns für den Rasen entschieden, den uns die UEFA empfohlen hatte", erklärte Pressesprecher Sven Matis der "Stuttgarter Zeitung". 

Zunächst habe der Rasen eine sehr gute Qualität aufgewiesen, nach dem Ausrollen hätte sich aber Verfärbungen gezeigt. "Wir haben die Schweizer Mannschaft umgehend informiert", sagte der Stadtsprecher weiter. An Orten mit demselben Lieferanten seien ähnliche Probleme aufgetreten. 

Für das Training der Schweizer war der Rasen im Stadion eigens neu verlegt worden. Die Stadt Stuttgart und der Schweizer Verband haben eine "Aktionsplan" ausgearbeitet. 

Greenkeeper im Dauereinsatz - Verband äußert sich

"Am Wochenende haben sieben Greenkeeper fast jeden Halm gestreichelt. Und wir bleiben am Ball", sagte Matis: "Das Sportamt lässt den Platz walzen und lockern, um den Boden für das Training zu bereiten." 

Der Rasen habe objektiv betrachtet eine gute Spielqualität. Er sei am Wochenende von der UEFA abgenommen worden - ein Gutachter habe 86 Prozent Güte bescheinigt. "Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Verbesserung des Spielgrunds."

Inzwischen gibt es schon spürbare Veränderungen. "Es wird intensiv gearbeitet und die Qualität des Rasens hat sich im Vergleich zum ersten Training auch schon ein bisschen verbessert", teilte ein Sprecher des Schweizer Teams auf sport.de-Anfrage mit. Das Team wolle sich auf das fokussieren, was es beeinflussen kann und keine unnötige Energie wegen der Platzthematik verlieren.

Ihr erstes Spiel in der Gruppe A bestreiten die Schweizer am Samstag in Köln gegen Ungarn. Am letzten Vorrunden-Spieltag treffen sie am 23. Juni in Frankfurt auf Gastgeber Deutschland.