Verlässt Leon Goretzka den FC Bayern?
Seit nunmehr sechs Jahren trägt Leon Goretzka inzwischen das Trikot des FC Bayern. Doch offenbar hat der Vielspieler keine Zukunft mehr beim deutschen Rekordmeister. Was spricht für, was spricht gegen einen Abgang?
"Man plant ja vorher etwas. Für uns war klar, dass Josh [Joshua Kimmich, d.Red.] bei uns wieder in der Mitte enden wird. Wir haben uns unsere Gedanken gemacht", stellte Bayerns Sportchef Max Eberl unlängst im Gespräch mit der "Bild" klar, dass der unter Ex-Coach Thomas Tuchel auf die Rechtsverteidigerposition beorderte Kimmich unter Neu-Trainer Vincent Kompany wieder die Fäden im Mittelfeld ziehen wird.
Ein satter Fingerzeig für die Zukunft Kimmichs, für den seine Lieblingsrolle in der Spielfeldmitte ein gewichtiges Argument für weitere Jahre in München sein dürften, zeitgleich aber auch eine zurückhaltend versteckte Ansage in Richtung Goretzka.
Der 57-malige deutsche Nationalspieler, der mit der durchaus überraschenden Nicht-Nominierung für die EM im eigenen Land schon eine ebenso heftige wie unerwartete Breitseite einstecken musste, gilt in de Medien seit Wochen als Streichkandidat des FC Bayern.
FC Bayern soll Goretzka Wechsel nahegelegt haben
"Die Konkurrenzsituation im Mittelfeld wird extrem groß werden, und da muss jeder Spieler entscheiden, was dann sein Schritt ist und wie er den Konkurrenzkampf annimmt", ließ Eberl zuletzt durchblicken, dass man beim deutschen Rekordmeister gut damit leben könnte, wenn eine Option für das zentrale Mittelfeld einen Vereinswechsel anstrebt.
Der neue Schmusekurs, den der FC Bayern in der Causa Kimmich eingeschlagen hat, lässt wenig Raum für Spekulationen, auf wen man am ehesten verzichten könnte. "Sky" zufolge soll Eberl Goretzka sogar offen mitgeteilt haben, dass man nicht mehr mit ihm plane. Laut dem "kicker" fand ein klärendes Gespräch sogar bereits vor Wochen statt.
Das steht einem Abschied vom FC Bayern im Weg
Dass Goretzka im letzten Härtetest gegen Tottenham Hotspur (3:2) zu einem Trio gestandener Profis gehörte, die 90 Minuten auf der Bank schmorrten, untermauert die Vermutung, man würde einen Abschied begrüßen. Die anderen beiden Akteure waren übrigens Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui. Beide flogen gestern nach Manchester, wo sie einen Vertrag bei United unterschreiben sollen - ein Wink mit mehr als nur einem Zaunpfahl.
Noch auffälliger: Nach dem ersten Test gegen die Spurs, bei dem Goretzka zum 2:1-Endstand traf, wiegelte Kompany die Frage nach dessen Leistung beinahe lustlos ab. "Wir haben viele gute Spieler", so der Belgier, ohne auch nur ansatzweise konkret auf Goretzka einzugehen.
Und Goretzka selbst? Der zweimalige WM-Teilnehmer gibt sich nach außen weiter entspannt, Reaktionen auf die Gerüchte blieben bislang aus. Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Situation des Rechtsfußes auch weniger unkomfortabel als man denken könnte. Goretzkas Vertrag endet erst 2026 und soll mit rund 17 Millionen Euro im Jahr außergewöhnlich gut dotiert sein. Ein Umstand, der neben einer satten Ablöse, die man in München erwarten dürfte, einem Transfer wohl auch im Weg stehen könnte.
Bei einem neuen Abenteuer müsste Goretzka wohl deutliche Abstriche machen. Neu ist die aktuelle Lage für den Spieler ebenfalls nicht. Bereits 2023 wurde hartnäckig darüber spekuliert, dass die Zeit Goretzkas an der Isar enden solle, der 29-Jährige blieb und absolvierte mehr Minuten als je zuvor beim deutschen Branchenprimus.