21.09.2024 09:44 Uhr

Loblied auf BVB-Boss: "Ich wäre sicher nicht geblieben"

Fredi Bobic (l.) und Sebastian Kehl kennen sich schon seit Jahrzehnten
Fredi Bobic (l.) und Sebastian Kehl kennen sich schon seit Jahrzehnten

Der ehemalige Nationalspieler und langjährige Bundesliga-Funktionär Fredi Bobic hat seinen Respekt dafür zum Ausdruck gebracht, dass Sebastian Kehl trotz eines schwierigen Frühjahrs auch weiterhin als Sportdirektor bei Borussia Dortmund an Bord geblieben ist. Für Bobic selbst wäre ein BVB-Verbleib in einer ähnlichen Situation keine Alternative gewesen, betonte der 52-Jährige.

"An seiner Stelle wäre ich mit Sicherheit nicht geblieben, da bin ich ganz ehrlich. Für mich wäre das ein Übergehen gewesen, jemanden über ihn zu setzen, obwohl er eigentlich dran wäre", meinte Bobic, der selbst zwei Jahre lang als Spieler beim BVB unter Vertrag stand (1999 bis 2001), in einer Talk-Runde des Senders "Sky". 

Sportdirektor Kehl, der in der vergangenen Saison immer wieder öffentlicher Kritik ausgesetzt war, wurde nach der Ernennung von Lars Ricken zum Sport-Geschäftsführer beim diesjährigen Champions-League-Finalisten von vielen als Verlierer der neuen Struktur im Klub betrachtet. Kehl soll auch an dem Posten interessiert gewesen sein. 

Obwohl Bobic persönlich in ähnlicher Situation die Reißleine gezogen hätte, zeigte er sich vom Handeln Kehls sowie seiner geleisteten Arbeit im vergangenen Transfersommer beeindruckt: "Er hat Kritik abbekommen ohne Ende und trotzdem seinen Job sauber weitergemacht. Er hat es immer wieder geschafft, sich aufzurappeln. Er hat gezeigt, dass er einstecken und auch zurückfighten kann. Das beeindruckt mich. Ich persönlich wäre nicht geblieben." 

Boldt über Kehl: "Hat total an Profil dazu gewonnen" 

Ähnlich äußerte sich auch Jonas Boldt, der in den letzten Jahren für Bayer Leverkusen und den Hamburger SV verantwortlich tätig war, im Sommer, als HSV-Sportvorstand seinen Hut nehmen musste. Auch Boldt zollte Kehl für seine Widerstandsfähigkeit seinen Respekt.

"Er hat schon viel aushalten müssen. Ich habe nie erlebt, dass er sich beschwert hat. Er hat immer seinen Kopf in den Wind gestellt, das ausgehalten und ist vorangegangen. Da hat er total an Profil dazu gewonnen. Das ist auch eine persönliche Entwicklung, um den nächsten Schritt zu machen, was eine Verlängerung angeht oder vielleicht auch irgendwann eine höhere Position anzunehmen", so der 42-Jährige über Kehl. 

Dortmund beschäftigt sich nach Informationen der "Sport Bild" derzeit mit einer Vertragsverlängerung von Kehl. Der 44-Jährige ist nach aktuellem Stand bis kommenden Sommer an den BVB gebunden.

Sein neuer Vorgesetzter Ricken hatte vor dem Champions-League-Spiel beim FC Brügge (3:0) durchblicken lassen, dass er sich eine Fortsetzung der Zusammenarbeit nur allzu gut vorstellen könne.