TV-Experte rätselt über den BVB

Borussia Dortmund kommt in der Fußball-Bundesliga noch nicht in Schwung. Die 1:2-Pleite beim 1. FC Union Berlin war ein weiterer Rückschlag in der noch jungen Saison. TV-Experte Erik Meijer rätselt über den BVB.
"Was ist los mit Dortmund? Die Frage darf man sich in diesen Tagen durchaus stellen", eröffnete Meijer seine "kicker"-Kolumne und begründete: "Denn das 7:1 gegen Celtic wurde überbewertet, drei Tage nach einem 4:2 gegen Bochum, gegen das der BVB nach einem möglichen 0:3-Rückstand wohl nicht mehr so zurückgekommen wäre. Zuvor hatte die Borussia bereits 1:5 in Stuttgart verloren, insofern überrascht dieses 1:2 bei Union gar nicht so sehr."
Die Schwarz-Gelben rangieren in der neu geschaffenen Ligaphase der Champions League aktuell mit der Maximalausbeute von sechs Punkten an der Spitze. In der Bundesliga findet sich der BVB aufgrund von zehn Zählern aus den ersten sechs Partien hingegen nur auf dem siebten Tabellenplatz wieder.
"Nach vorne macht es die Mannschaft oft gut, aber gegen den Ball lässt sie die nötige Aggressivität vermissen. Im Umkehrschluss reicht es fast, sie mit ebendieser Aggressivität aus der Bahn zu werfen. Das ist aber kein neues Phänomen – fast ist man geneigt zu sagen, es ist egal, wer dort Trainer ist", analysierte Meijer.
Der 55-Jährige merkte kritisch an: "Doch so leicht darf man Nuri Sahin natürlich nicht aus der Verantwortung nehmen. Denn zum einen kennt er die Mannschaft schon länger, nämlich zuvor als Edin Terzics Assistent, zum anderen ist er offensichtlich noch nicht komplett in den Köpfen der Spieler angekommen, wenn diese nur phasenweise umsetzen, was er will."
Experte Meijer: BVB hat sich gut verstärkt, aber ...
Der BVB habe sich mit Waldemar Anton, Pascal Groß und Serhou Guirassy "gut verstärkt", habe "aber aus meiner Sicht mit Niclas Füllkrug, Sebastien Haller und Youssoufa Moukoko einen Stürmer zu viel abgegeben", urteilte Meijer.
"Denn Guirassy wird nicht immer spielen können, er kommt gerade erst aus einer längeren Verletzungspause zurück", erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi seine Meinung: "Maximilian Beier ist ein guter Stürmer, aber er braucht Platz, und den hat er in Dortmund weniger als in Hoffenheim. Und schließlich musst du mit Blick auf Marco Reus und Mats Hummels nicht nur fußballerische Qualität ersetzen, sondern auch zwei Führungspersönlichkeiten."