Sahin verkündet nächsten bitteren Ausfall

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund muss im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig am Samstag (18:30 Uhr/Sky) ohne Stammtorwart Gregor Kobel auskommen. Das gab BVB-Trainer Nuri Sahin auf der Pressekonferenz vor dem Duell am Freitagnachmittag bekannt.
"Greg hat leichte Probleme aus dem Wolfsburg-Spiel mitgenommen, er wird morgen ausfallen", erklärte der 36-Jährige, der bis zu zehn Ausfälle befürchtet. Auch der angeschlagene Innenverteidiger Waldemar Anton stehe möglicherweise nicht zur Verfügung, betonte Sahin: "Bei 'Waldi' ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir haben keine Riesenhoffnung, aber es ist noch ein bisschen Resthoffnung da."
BVB-Coach Sahin sieht Reaktion in Wolfsburg
Zweifel an der Mentalität seiner Spieler schob der BVB-Coach, dessen Mannschaft zuletzt drei Niederlagen in Folge kassierte, vehement zur Seite. Im DFB-Pokal ereilte Dortmund in dieser Woche das Zweitrunden-Aus nach dem 0:1 beim VfL Wolfsburg in der Verlängerung.
"Ich habe in Wolfsburg eine Mannschaft gesehen, die eine Reaktion gezeigt hat. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorn gemacht. Ich sehe Spieler, die anpacken wollen", holte Sahin aus.
Die wichtigsten Aussagen von der PK der Schwarz-Gelben könnt ihr hier nachlesen.
+++ Sahin über Leipzigs Qualitäten +++
"Leipzig ist eine sehr gute Mannschaft, die Philosophie ist sehr gut strukturiert. Ich finde, sie haben einen Trainer, der auch seine Ideen hat. Wenn ich höre, was die Menschen hier über Marco Rose sagen, geht mir das Herz auf. Das ist eine harte Aufgabe, aber wir werden da sein."
+++ Sahin über Führungsspieler beim BVB +++
"Ich habe in Wolfsburg eine Mannschaft gesehen, die eine Reaktion gezeigt hat. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorn gemacht, auch wenn das keiner hören will, weil wir ausgeschieden sind. Ich sehe Spieler, die anpacken wollen. Wir haben auch einige Führungsspieler. Wir müssen kleine Schritte machen, um aus dieser sportlichen Situation zu kommen. Ergebnisse helfen extrem. Ich weiß, in welcher Rolle bin ich, die Jungs wissen es auch - das müssen wir aushalten."
+++ Sahin über den Chancenmangel beim BVB +++
"Das ist definitiv ein Punkt, in dem wir uns verbessern müssen. Wir wollten vor der Saison mehr Kontrolle, mehr Ballbesitz und so viele Aktionen wie möglich im gegnerischen Strafraum haben."
+++ Sahin über junge Spieler +++
"Natürlich müssen wir Ergebnisse einholen, aber einer meiner Jobs ist, dass ich junge Spieler entwickeln muss, wie es Trainer bei mir gemacht haben. Wir analysieren viel, schauen uns Spiele aus der Youth League an, sprechen mit den Jungs. Natürlich gibt es leichtere Situationen als jetzt. Das Bewusstsein für junge Spieler werde ich aber immer haben. Ich wünschte, ich könnte rotieren."
+++ Sahin über Resignation beim BVB +++
"Wir waren alle frustriert nach dem Pokal-Aus in der Verlängerung, aber Resignation? Auf keinen Fall."
+++ Sahin über das Duell mit Leipzig +++
"Status quo ist, dass wir nicht Zweiter sind. Aber ich glaube nicht, dass es so schnell geht, dass jemand Borussia Dortmund den Rang abläuft. Dafür waren wir in den vergangenen Jahren viel zu stabil. Trotzdem hinken wir sportlich gerade hinterher. Wir müssen dieses Jahr das Feld von hinten aufräumen, so sieht es aus."
+++ Sahin über eine mögliche Blockade +++
"Natürlich ist es normal, dass es im Kopf arbeitet in so einer Situation. Wir versuchen, es einfach zu halten und dass das Gefühl mit einer guten Aktion im Spiel oder im Training besser wird - dass es leichter fällt. Im eigenen Stadion ist es für uns meist leichter als beim Gegner."
+++ Sahin über den Umgang mit der Krisensituation +++
"Zehn Verletzte sind schon eine Hausnummer, das habe ich noch nicht erlebt. Wir kommen da raus, indem wir enger zusammenrücken. Irgendwann wird das kippen und das Ganze richtig eingeordnet. Die Jungs wissen, was wir vorhaben."
+++ Sahin über die Zuversicht vor dem Leipzig-Spiel +++
"Es ist eine schwierige Situation, das ist doch klar - mit den Niederlagen und dem Pokal-Aus, weil wir uns da wirklich sehr große Hoffnungen gemacht hatten. Die Verletztenliste ist auch ein Teil der Wahrheit. Gerade bei dem Kader, den wir haben, ist das extrem bitter, mit neun oder zehn Ausfällen. Trotzdem habe ich große Zuversicht, weil ich gerade auch beim Training war. Wir werden eine gute Mannschaft auf dem Platz haben, auch wenn wir nicht so nachlegen können wie Wolfsburg oder vielleicht Leipzig. Zu Hause mit den Fans im Rücken sind wir schwer zu schlagen. Das Stadion wird das Gespür dafür haben, dass wir die Fans mehr denn je brauchen."
+++ Sahin über das Personal +++
"Die Liste wird immer länger. Greg hat leichte Probleme aus dem Wolfsburg-Spiel mitgenommen, er wird morgen ausfallen. Bei 'Waldi' (Waldemar Anton, Anmerkung der Redaktion) ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir haben keine Riesenhoffnung, aber es ist noch ein bisschen Resthoffnung da."
+++ Die BVB-PK beginnt! +++
Borussia Dortmunds Coach Nuri Sahin nimmt auf dem Pressepult Platz. Die ersten Handzeichen der anwesenden Journalisten sind ebenfalls noch da.
+++ BVB vs. RB Leipzig: Viele Ausfälle auf beiden Seiten +++
Die BVB-Ausfallliste ist vor dem Spitzenspiel gegen Leipzig lang.
Mit Karim Adeyemi (Muskelverletzung im Oberschenkel), Julien Duranville (Muskelverletzung im Oberschenkel), Debütant Almugera Kabar (Gelb-Rot-Sperre), Giovanni Reyna (Leistenverletzung), Julian Ryerson (Adduktorenprobleme), Niklas Süle (Syndesmoseverletzung) und Yan Couto (Muskelverletzung am Gesäß) sind gleich sieben Akteure unpässlich.
Die Gäste aus Leipzig müssen gleich fünf Profis ersetzen. Unter ihnen sind auch mehrere Leistungsträger: Alassane Ouedraogo (Aufbautraining), David Raum (Sprunggelenk-OP), Xaver Schlager (Kreuzbandriss), Nicolas Seiwald (Adduktorenverletzung) und Xavi Simons (Sprunggelenk-OP).
+++ BVB gegen Leipzig: Wie reagiert Sahin auf Dortmunds Talfahrt? +++
Erst die 2:5-Klatsche bei Real Madrid, dann das so überraschende wie enttäuschende 1:2 beim FC Augsburg und schließlich das 0:1 nach Verlängerung und das damit verbundene Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg: Der BVB sieht sich gerade mit stürmischen Zeiten konfrontiert.
Drei Niederlagen hintereinander hatte es zuletzt in der Saison 2013/14 unter Jürgen Klopp gegeben. Im heimischen Signal-Iduna-Park hoffen die Westfalen nun auf die Trendwende. Die ist auch dringend nötig: Vor dem Bundesliga-Spitzenmatch gegen Leipzig findet sich der BVB mit 15 Punkten aus acht Partien nur auf Platz sieben wieder.
Auch Nuri Sahin ist inzwischen angezählt. Sieht er selbst seinen Job in Gefahr?
+++ RB Leipzig kommt mit Rückenwind zum BVB+++
Im Liga-Alltag hatte das Team von Trainer Nuri Sahin zuletzt große Mühe. Beim 1. FC Union Berlin setzte es vor der Länderspielpause eine 1:2-Niederlage. Im Heimspiel gegen Aufsteiger FC St. Pauli retteten die Westfalen mit Ach und Krach einen 2:1-Erfolg ins Ziel. Vergangene Woche setzte es ein 1:2 beim FC Augsburg.
Bei den noch ungeschlagenen Gästen läuft es dagegen rund in der Liga. Auf das 0:0 bei St. Pauli am 22. September folgten vier Siege am Stück. Gegen Augsburg (4:0), beim 1. FC Heidenheim (1:0), bei Mainz 05 (2:0) und beim jüngsten 3:1-Heimerfolg im Verfolgerduell gegen den SC Freiburg präsentierte sich das Team von Ex-BVB-Coach Marco Rose auf der Höhe des Geschehens. Als Zweiter mit 20 Punkten sind die Leipziger folglich gleichauf mit Tabellenführer FC Bayern München.