Schalke-Boss schließt Rücktritt aus

Der FC Schalke 04 steckt in der 2. Bundesliga mitten in einer weiteren Chaos-Saison. Personelle Folgen will man in der Chefetage allerdings vorerst nicht ziehen. Aufsichtsratschef Axel Hefer hat auf der Mitgliederversammlung seinen Rücktritt abgelehnt.
"Ich kann nicht meinen Hut nehmen und gehen. Meine Familie wird den Verein nie verlassen", kündigte der 47-Jährige am Samstag an. "Wenn man die Karre in den Dreck fährt und zurücktritt, ist das das Schlechteste."
Der Vorsitzende des Kontrollgremiums hatte sich zuvor viel Kritik von den Schalke-Anhängern anhören müssen. Etliche Redner sahen in Hefer einen Hauptschuldigen für die vielen missglückten Personalentscheidungen der letzten Jahre.
Doch der Schalke-Boss konterte: "Rücktritte in schwierigen Situationen haben uns in noch schwierigere Situationen gebracht." Schuldlos für die sportliche Misere sei er indes nicht, räumte Hefer ein. "Wir haben alle eine Reihe von Fehlern gemacht, sonst stünden wir nicht da, wo wir stehen", gab er zu.
FC Schalke 04 tief in der Krise
Doch es gelte mit Blick auf die Zukunft nun, einen gemeinsamen Weg zu finden. "Wir stellen uns jeder sachlichen Kritik, lassen uns aber nicht spalten. Weder durch Kommentare in Social Media noch durch die Boulevardpresse", wurde Hefer deutlich.
Der Aufsichtsratschef hatte erst zu Jahresbeginn seinen Bekannten Matthias Tillmann als Vorstandsvorsitzenden nach Gelsenkirchen geholt. Auf den Positionen des Trainers und Sportdirektors gab es zuletzt ebenfalls reichlich Fluktuation.
Auch Tillmann wurde auf der Mitgliederversammlung mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. "Keine Kompetenz im Vorstand und Aufsichtsrat", lautete bei etlichen Rednern der Tenor. Hefer deutete derweil an, dass man bei der Beurteilung der sportlichen Situation die Begleitumstände einbeziehen müssen. Denn Schalke 04 stehe finanziell enorm unter Druck.
Gleichzeitig spüre man auf Schalke den Druck, den sonst nur der FC Bayern bekomme. "Das ist aus meiner Sicht einer der wesentlichen Gründe, warum Trainer Probleme haben, bei uns zurechtzukommen", so der Schalke-Boss.