"War extrem nervös": Schlotterbeck glänzt in neuer Rolle

Das Top-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (1:1) wird Nico Schlotterbeck wohl nie vergessen. Erstmals in seiner Karriere führte der Innenverteidiger den BVB am Samstag als Kapitän auf das Feld. Für den Defensivspieler eine große Ehre.
"Es war ein unglaubliches Gefühl. Ich finde, das ist eine Auszeichnung für die Leistung in den letzten zweieinhalb Jahren beim BVB und da muss ich dem Trainer danken, dass er mir so viel Vertrauen gibt", sagte Schlotterbeck nach der Partie bei "Sky".
Der ehemalige Freiburger war als Anführer eingesprungen, weil Emre Can weiterhin seine Rot-Sperre aus der Partie gegen Mainz 05 absitzen musste. Stellvertreter Julian Brandt fehlte zudem mit muskulären Beschwerden.
Während eines Spiels hatte Schlotterbeck schon mehrfach die Binde übernommen, wenn ein Mitspieler ausgewechselt wurde. Nun legte er das Armband erstmals schon in der Kabine an.
"Ich war extrem nervös vor dem Spiel, ich habe den BVB mit 24 Jahren angeführt, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin jetzt in meinem dritten Jahr hier, das ist schon unglaublich. Hätte mir das jemand vor zwei Jahren gesagt, als ich hier hergekommen bin, hätte ich die Person wohl für verrückt erklärt", schilderte Schlotterbeck seine Gedanken.
BVB sucht noch nach der Konstanz
Auf dem Rasen wirkte der Nationalspieler mit der Kapitänsbinde am Arm kein Stück gehemmt. Einmal mehr bestach Schlotterbeck mit robuster Zweikampfführung und viel Mut im Spielaufbau.
Auch von Trainer Nuri Sahin gab es ein Sonderlob nach dem Spiel. "Schlotti spielt die letzten Wochen schon sehr, sehr gut. Heute hat er wie ein Captain gespielt. Er hat seine Mannschaft geführt", betonte der Coach auf der Pressekonferenz.
Ohnehin sieht Sahin bei Schlotterbeck seit längerer Zeit eine positive Entwicklung. "Er wächst in seiner neuen Rolle als Führungsspieler. Das hat am Anfang der Saison ein bisschen gedauert, aber jetzt ist er da. Es ist schön, diesen Prozess mitzugehen", so der Übungsleiter.
Sein Schützling gab derweil nach Abpfiff weiter den Anführer und richtete einen klaren Appell an die Mannschaft. Die Leistung gegen den FC Bayern müsse künftig "der Maßstab sein", nahm Schlotterbeck die Kollegen in die Pflicht. "Es darf nicht sein, dass wir nächste Woche auch nur einen Meter weniger gehen."