BVB-Coach Sahin gibt zu: Sogar Kranke mussten spielen

Die anstehende Englische Woche kommt für Borussia Dortmund zur Unzeit. Ein Grippe-Virus hält den BVB in Schach, dem jüngst immer mehr Spieler wegbrachen, so dass Coach Nuri Sahin am Freitagabend bei der späteren Niederlage gegen Bayer Leverkusen (2:3) sogar auf kranke Spieler setzen musste. Keine guten Aussichten für die nächsten Tage.
Der BVB hat kaum Luft zum Durchatmen, obwohl dies gerade so wichtig wäre: Schon am Dienstag muss Borussia Dortmund zum Auswärtsspiel nach Kiel (18:30 Uhr im sport.de-Live-Ticker), drei Tage später geht es weiter nach Frankfurt (17.01., 20:30 Uhr), bevor wiederum am Dienstag eine Reise nach Bologna zum Champions-League-Duell mit dem dortigen FC ansteht (21.01., 21 Uhr). Ein Programm, das die von einer Grippe-Welle geplagten Dortmunder Verantwortlichen mächtig Sorgen bereiten dürfte.
Trainer Nuri Sahin gab nach der Niederlage gegen Bayer Leverkusen (2:3) offen zu, dass er "keine großen Hoffnungen" auf schnelle Besserung habe. Gegen die Werkself musste Sahin quasi ohne Abwehr antreten. Im Stundentakt seien am Freitagnachmittag die Absagen per WhatsApp gekommen. Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Emre Can, alle meldeten sich ab. "Das sind alles harte Hunde. Denen geht es wirklich schlecht. Die würden sonst alle spielen", beteuerte Sahin.
BVB: Spieler und Staff erkrankt
Aber "es ging nichts", betonte er. "Insgesamt zwölf Kranke" habe der BVB aus dem Spielerkreis und im Staff zu beklagen. In der Innenverteidigung standen am Freitagabend letztendlich U23-Spieler Yannik Lührs, Nummer sechs der Positionshierarchie, und der eigentliche Rechtsverteidiger Julian Ryerson. Andere Optionen gab es einfach nicht.
Dazu kam, dass Sahin auf der linken Abwehrseite einen Spieler einsetzen musste, der selbst krank war: U17-Weltmeister Almugera Kabar, der mehr schlecht als recht spielte (sport.de-Note 5.0). "Einige hätten aus gesundheitlichen Gründen eigentlich nicht in der Startelf stehen dürfen", gab Sahin dann auch unumwunden zu.
Das alles sei trotzdem "kein Alibi" gewesen für die Abwehrleistung in der Anfangsphase. "Die drei schnellen Gegentore waren auch in dieser Konstellation, in der wir wahrscheinlich nie wieder spielen werden, viel zu einfach. Ich erwarte da mehr", wurde der Trainer deutlich.
Vor dem Leverkusen-Spiel hatten die BVB-Profis wie unter den damaligen Corona-Bedingungen in Kleingruppen trainiert, möglichst viel Abstand zueinander. Denkbar, dass das vorerst so bleibt. Ein gutes Omen, um das Zusammenspiel zu verbessern, bei dem es vor allem in der Offensive gegen die Werkself haperte, ist es jedenfalls nicht.
Die geplante Aufholjagd allerdings ist erst einmal aufgeschoben: "Umso ärgerlicher ist es, dass die Jungs zu Hause sitzen müssen und uns nicht helfen konnten. Wir hoffen, dass sie so schnell wie möglich wiederkommen", sagte Julian Brandt.