Kovac: Brandt in einer Liga mit Musiala und Wirtz

Über BVB-Star Julian Brandt ergießt sich zurzeit jede Menge (Experten-)Kritik. Zu viel für Borussia Dortmunds Cheftrainer Niko Kovac. Er verteidigt Brandt - und stellt den 28-Jährigen sogar in eine Reihe mit den besten deutschen Fußballern.
Julian Brandt sei "irgendwo in der Range" der beiden Jungstars Florian Wirtz und Jamal Musiala, sagte Dortmund-Coach Niko Kovac bei "Sky" vor dem Bundesliga-Spiels des BVB beim VfL Bochum.
"Natürlich muss er es Woche für Woche beweisen. Er ist ein toller Fußballer", so Kovac über seinen angeknockten Offensivmann. "Ein Fußballer, der für die Mannschaft arbeitet, der viel läuft und viele Meter macht. Er hat die Qualitäten. Ich wünsche mir und bin davon überzeugt, dass er wieder dorthin kommt, wo er in der letzten Saison war."
Besonders Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hatte Brandt nach teils schwachen Leistungen öffentlich angezählt. "Brandt würde ich gerne als Leader sehen, aber er zeigt mir immer das Gegenteil", schrieb er in seiner Kolumne für "Sky."
Im Interview mit RTL/ntv und sport.de legte Matthäus nach. "Ich habe es selber gesagt: Er ist ein Weltklasse-Talent. Bisher hat er es immer wieder unterstrichen. Aber mit 28 will man kein Talent mehr sein", sagte der 63-Jährige. "Mit seinen Qualitäten sollte man eben ein Führungsspieler sein."
BVB: Matthäus fordert Brandt als Unterschiedsspieler
Beim 3:0-Sieg in der Champions League in Lissabon bei Sporting habe Brandt zwar ein gutes Spiel gemacht. "Aber ich möchte es nicht in einem Spiel sehen. Ich erwarte es in 80 Prozent der Spiele, dass er vorne rangeht, dass er Akzente setzt, dass er Unterschied macht, die Mannschaft mitzieht, auch wenn es mal nicht so läuft", betonte der Weltmeister von 1990.
Kovac hatte Brandt schon nach dem 1:2 bei BVB-Debüt des Trainers in Stuttgart gegen scharfe Kritik verteidigt. "Ich habe Jule richtig gut gesehen. Er ist ein Spieler, der nicht nur das Tor erzielt hat, sondern auch ein Spieler, der technisch versiert ist, der tief geht, er ist ein mannschaftsdienlicher Spieler, der sich wirklich hundertprozentig in den Dienst der Mannschaft stellt", sagte der Kroate.