25.02.2025 21:26 Uhr

Kampf um die Abwehrkrone beim FC Bayern

Hiroki Itō (l.) erhöht den Druck auf Min-jae Kim beim FC Bayern
Hiroki Itō (l.) erhöht den Druck auf Min-jae Kim beim FC Bayern

Dayot Upamecano und Min-jae Kim waren im bisherigen Saisonverlauf in der Innenverteidigung des FC Bayern gesetzt. Durch die Rückkehr von Hiroki Itō und einem zuletzt stark aufspielenden Eric Dier wird der Konkurrenzkampf an der Säbener Straße allerdings erhöht. Trainer Vincent Kompany steht plötzlich ein Überangebot zur Verfügung.

Zuletzt waren laute Rufe nach Verstärkung für die Innenverteidigung des FC Bayern zu vernehmen.

"Bayern braucht in der Abwehr einen Leader. Einen, der den Nebenmann führt. Denn das sind weder Dayot Upamecano noch Min-jae Kim. Sie sind beide talentiert, gute Spieler, aber vom Naturell keine Anführer", polterte beispielsweise Lothar Matthäus in der "Sport Bild".

Dennoch erhielt das Duo bislang das nahezu uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Vincent Kompany. Doch durch das lang ersehnte Comeback von Neuzugang Hiroki Itō und den überzeugenden Auftritten von Eric Dier könnte sich das ändern.

Upamecano stand in dieser Saison bislang in 30 Pflichtspielen auf dem Platz. Dabei zeigte der Franzose meistens überragende Leistungen. Mit einer Passquote von 95,5 Prozent ist der 26-Jährige der sicherste Passgeber der Bundesliga. 

Wären da nicht die Rückfälle in alte Muster. Beim 1:1 im Playoff-Rückspiel der Champions League gegen Celtic leistete sich der Nationalspieler unerklärliche Abspielfehler in der eigenen Hälfte. Verhaltensweisen, die eigentlich Upamecanos Vergangenheit angehören sollten.

"Glücksspiel" mit Kim und Upamecano?

Kim ist mit einer Passquote von 94,3 Prozent zwar drittbester Ballverteiler der Liga und kommt bereits auf 34 Pflichtspiele in dieser Saison. Der Südkoreaner konnte jedoch nicht immer auf ganzer Linie überzeugen. Gerade im Spielaufbau weist der 28-Jährige noch Schwächen auf.

Heftige Kritik mussten sowohl Upamecano als auch Kim nach dem Remis gegen Celtic einstecken. "Das sind abenteuerliche Pässe oder Tacklings oder andere Ideen, die sie zuweilen haben. Das ist zu oft Glücksspiel unter freiem Himmel, was die Bayern-Abwehr da zeigt", kritisierte der frühere Münchner Markus Babbel im "kicker".

Bis zuletzt standen Kompany kaum Alternativen zur Verfügung. Doch das hat sich zuletzt geändert.

Itō meldet sich beim FC Bayern stark zurück

Mit Hiroki Itō meldete sich ein Langzeitverletzter zurück. Der Sommerneuzugang präsentierte sich nach seinem Mittelfußbruch als direkte Verstärkung. Bei seinen zwei starken Startelfeinsätzen in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (0:0) und gegen Eintracht Frankfurt (4:0) hinterließ der Japaner auf der linken Abwehrseite einen hervorragenden Eindruck.

"Hiroki war ganz lange aus und er hat in ganz kurzer Zeit gezeigt, dass er in Zukunft für unseren Verein ein sehr wertvoller Spieler sein wird", sagte Kompany nach dem Sieg gegen die SGE.

Obwohl Itō zuletzt als Linksverteidiger zum Einsatz kam, spielt der 25-Jährige eigentlich lieber in der Innenverteidigung. Sollte seine Formkurve weiter nach oben zeigen, dürfte er auch auf seiner Lieblingsposition mehr Spielzeit erhalten.

Dier überzeugt als sicherer Backup

Zuletzt ließ auch Eric Dier mit starken Leistungen aufhorchen. Beim Kantersieg gegen Frankfurt sprang der Engländer für den angeschlagenen Upamecano in die Bresche - und zeigte, dass sich der FC Bayern auf ihn verlassen kann.

"Er hat sehr gut gespielt, den Wert von Eric Dier wissen wir", lobte Sportvorstand Max Eberl bei der "Abendzeitung".

Eine Zukunft beim FC Bayern hat Dier aber wohl nicht. Der Vertrag des 31-Jährigen läuft am Saisonende aus. "Wenn ich alle Verträge verlängere und noch drei Spieler hole, weiß ich nicht, ob die Ersparnis noch funktionieren kann", ließ Eberl bereits durchblicken, dass die Zeichen eher auf Abschied stehen.

Itō und Kim sind vertraglich noch bis 2028 gebunden. Medienberichten zufolge steht Upamecano vor einer Verlängerung seines bis 2026 datierten Arbeitspapiers.

Beim FC Bayern setzt man in Zukunft also wohl auf Upamecano, Kim und Itō. Ob sich die Münchner im Sommer in der Innenverteidigung noch weiter verstärken, bleibt abzuwarten. Gehandelt wurden zuletzt vor allem Jonathan Tah von Bayer Leverkusen und Dean Huijsen von AFC Bournemouth.

Ob Kompany weiterhin an Upamecano und Kim festhält, oder das Duo bislang nur aus Mangel an Alternativen gesetzt war, wird sich dann zeigen.