FC Bayern winkt Millionen-Zahlung nach Davies-Schock

Wegen seines Kreuzbandrisses fehlt Alphonso Davies dem FC Bayern mehrere Monate. Da der Kanadier diesen im Einsatz für seine Nationalmannschaft erlitt, kann der deutsche Rekordmeister aber auf Schadenersatz in Millionenhöhe hoffen.
Möglich macht dies das so genannte "Club Protection Programme" der FIFA. Dieses sieht vor, dass Vereine Entschädigungszahlungen beantragen können, sollten sich die von ihnen bezahlten Profis im Rahmen von Länderspielreisen verletzen.
Abhängig von der Höhe des Grundgehalts des Spielers zahlt die FIFA einen Tagessatz von 20.548 Euro an den Verein, sofern dieser einen Antrag auf Entschädigung stellt. Der Betrag wird über maximal 365 Tage gezahlt, bis zu 7,5 Millionen Euro können also fließen.
Nicht kompensiert werden variable Zahlungen, die im Vertrag des Profis festgelegt sind, beispielsweise erfolgsabhängige Prämien. Im Jahr schüttet die FIFA bis zu 80 Millionen Euro auf diesem Wege an betroffene Vereine aus, heißt es in den Regularien des Programms.
Alphonso Davies wird dem FC Bayern wohl für mindestens sechs Monate fehlen. Sein Grundgehalt liegt nach seiner Vertragsverlängerung im Februar inzwischen bei angeblich rund 15 Millionen Euro pro Jahr.
Seine schwere Knieverletzung hatte sich der 24 Jahre alte Außenverteidiger im Spiel um Platz drei bei der Nations League gegen die USA (2:1) am Sonntag zugezogen.
FC Bayern: Davies-Berater relativiert scharfe Kritik
In der der Frage, wer die Schuld an der schweren Verletzung trägt, herrschte zunächst Rätselraten.
Wie das Portal "The Athletic" unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, habe sich Davies selbst für die letztlich verhängnisvolle Partie gegen die USA fit gemeldet, obwohl er zwei Tage zuvor beim 0:2 im Halbfinale gegen Mexiko eine Oberschenkelblessur davongetragen hatte.
Bemerkenswert: Kanadas Nationalcoach Jesse Marsch soll seiner Mannschaft in einem Team-Meeting bereits mitgeteilt haben, dass Davies gegen die USA ausfalle. Es folgten dann jedoch dem Bericht zufolge mehrere Gespräche von Davies mit Mitgliedern des kanadischen Trainerstabs. Ergebnis war demnach, dass der 24 Jahre alte Außenverteidiger zwar von Beginn an auflaufen, aber nicht über 90 Minuten spielen solle.
Davies' Berater Nedal Huoseh erhob zunächst schwere Vorwürfe gegen Kandas Verband und Marsch, behauptete gegenüber "Münchner Merkur/tz" unter anderem, sein Klient habe gegen die USA gar nicht spielen wollen und seine Verletzung hätte "zu 100 Prozent vermieden werden können".
Inzwischen ruderte der Spieleragent aber etwas zurück. Er habe "positive und produktive Gespräche" mit Marsch geführt, teilte er mit. "Wir haben die Grundlagen geschaffen, um sicherzustellen, dass wir alle an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten, um weiterhin die Interessen der Spieler zu wahren. Für alle Beteiligten steht die Genesung von Phonzie im Vordergrund."