06.04.2025 19:58 Uhr

Matthäus: Müller hätte Initiative ergreifen sollen

Lothar Matthäus ist noch immer nah dran am FC Bayern
Lothar Matthäus ist noch immer nah dran am FC Bayern

Die Entscheidung des FC Bayern, nach dem Ende der Saison nicht mehr länger auf die Dienste von Klub-Ikone Thomas Müller zu setzen, schlägt weiterhin hohe Wellen. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zufolge hätte die ganze Angelegenheit schon viel früher geklärt werden können - und zwar auf Betreiben des Spielers.

Der langjährige Kapitän des FC Bayern Lothar Matthäus ist der Meinung, dass Thomas Müller schon vor Wochen einen Schritt auf die Münchner Chefetage hätte zugehen können, um das Streitthema über einen neuen Vertrag schnell aus dem Weg zu räumen.

"Ich hätte an Thomas Müllers Seite ein normales Gespräch mit dem FC Bayern geführt. Mit allen Beteiligten: Dem CEO (Jan-Christian Dreesen, Anm. d. Red.), Uli Hoeneß, Max Eberl", sagte der 64-Jährige am Sonntagabend bei "Sky".

Schon weit vor der offiziellen Bestätigung, die Müller selbst am Samstagvormittag veröffentlichte, war die Entscheidung des FC Bayern gegen eine Verlängerung publik geworden. Dies hätte man zum Anlass nehmen können, um sich zusammenzusetzen, so Matthäus. Auch, um den Medien nicht die Möglichkeit zu geben, "jede Woche über dieses Thema zu berichten".

Die Störgeräusche rund um die Müller-Spekulationen hätten weitreichende Auswirkungen gehabt, so der TV-Experte überzeugt. So habe womöglich auch die "Konzentration auf die Spiele" gelitten.

Matthäus in der Sache beim FC Bayern

Bei einem ganz frühen Treffen nach der Winterpause hätte etwa zudem vermieden werden können, dass sich Sportvorstand Eberl im Januar zu der Aussage hinreißen ließ, Müller könne über seine Zukunft selbst entscheiden. Gleiches gelte für den Ratschlag von Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß Ende Februar, der 35-Jährige solle seine Karriere lieber beenden. Nach einem von Matthäus angeregten Treffen hätte Müller "genau gewusst, wo er steht".

Während Matthäus die Bayern-Bosse für die missglückte Kommunikation im Fall Müller durchaus kritisierte, stimmt er in der Sache dennoch mit den Entscheidern überein. Der "Anspruch" von Thomas Müller könne es nicht sein, als Reservist im Kader zu stehen.

"Thomas Müller ist eine der größten Ikonen des FC Bayern und des deutschen Fußballs. Aber für mich war seine Zeit, rein sportlich und aufgrund dessen, was ich in den letzten sechs, sieben Monaten verfolgt habe, auf diesem hohen Niveau vorbei. Aber: Ich möchte nicht, dass er aufhört. Sondern ich möchte ihn weiterhin auf dem Platz sehen", argumentierte er.