"Das ist peinlich": Karaman rechnet mit Schalke-Kollegen ab

Der FC Schalke 04 hat sich am Sonntag mit einer verdienten Heimpleite gegen die SV Elversberg (1:2) aus der Saison verabschiedet. Vom eigenen Anhang gab es in der Schlussphase nur noch Hohn und Spott. S04-Kapitän Kenan Karaman rechnete im Anschluss schonungslos mit der Mannschaft ab.
"Das tut weh, das geht unter die Haut, wenn sich die Fans im eigenen Stadion abwenden. Das ist schon peinlich als Spieler. Diesen Schmerz werden wir wahrscheinlich in die nächsten Wochen mitnehmen. Das wird wehtun", sagte der Offensivspieler nach Abpfiff am "Sky"-Mikrofon.
Zuvor hatte der FC Schalke 04 die fünfte Pleite aus den letzten sechs Spielen kassiert. Seit Wochen taumelt das einstige Schwergewicht mehr schlecht als recht der Sommerpause entgegen.
Nur ein später Treffer des SSV Ulm im Parallelspiel gegen Preußen Münster (2:2) verhinderte, dass Schalke noch auf den 15. Tabellenplatz abrutschte.
Dann wären die Knappen in der kommenden Saison im Amateurtopf für den DFB-Pokal gelandet. Doch auch so war es die schlechteste Platzierung in der 121-jährigen Vereinsgeschichte.
FC Schalke 04 braucht tiefe Veränderungen
Für Kenan Karaman ist klar, dass im Sommer viel passieren muss. "Du kannst jetzt nicht mit dem Finger auf den anderen zeigen. Du musst dich im Spiegel anschauen und sagen: 'Wenn ich noch hier bin nächstes Jahr, dann reiße ich mir den Arsch auf, dann versuche ich, dass der Verein besser dasteht, dann versuche ich, wieder die Fans zu gewinnen.' Das muss unser Anspruch sein", so Karaman aufgewühlt.
"Wir brauchen Spieler, die sich nächstes Jahr wieder mehr mit dem Klub identifizieren, ein Ziel haben und die gleiche Sprache sprechen", legte Karaman nach. Klare Worte, die den Charakter der aktuellen Truppe schwer infrage stellen.
Von den Tribünen schallten am Sonntag hämische Gesänge der eigenen Fans auf die Schalke-Stars ein. Nach der Pause wurde beim Stand von 0:2 zur La-Ola-Welle angesetzt.
"Historisch schlechteste Platzierung – Schöne Sommerpause, ihr Versager", stand auf einem riesigen Banner vor der Nordkurve in der Gelsenkirchener Arena.
Profifußball-Direktor Youri Mulder konnte die angespannte Atmosphäre verstehen. "Hier sind unzufriedene Leute, die zu Recht pfeifen, die zu Recht Plakate aufhängen und sarkastische Gesänge anstimmen. Das ist nicht der Anspruch von Schalke. Schalke macht in den letzten Jahren viel zu viele Fehler", räumte er ein.