Matthäus über Sané-Poker: "Vieles unglücklich gelaufen"

Zwischenzeitlich sah es so aus, als wenn eine Einigung zwischen Leroy Sané und dem FC Bayern nur noch Formsache ist. Ein Beraterwechsel des Flügelstürmers setzte allerdings eine Kehrtwende in Gang, die einen Abgang immer wahrscheinlicher erscheinen lässt. Lothar Matthäus bedauert die Entwicklung.
"Bei den Vertragsverhandlungen mit Leroy Sané ist in er Außendarstellung des FC Bayern vieles unglücklich gelaufen", stellte der Rekordnationalspieler in seiner "Sky"-Kolumne klar und legte den Finger in die Wunde: "Aussagen wie die von Max Eberl, dass man sich mit Sane einig sei, haben den Stoff für Schlagzeilen geliefert."
Der Sportvorstand hatte am Rande des Auswärtsspiel bei RB Leipzig eine baldige Vertragsverlängerung mit dem Ex-Schalker in Aussicht gestellt, die laut übereinstimmenden Medienberichten inzwischen in weite Ferne gerückt ist. Das finale Angebot des FC Bayern will der Offensivspieler nicht annehmen, die Münchner sind nicht bereit, noch einmal nachzulegen.
FC Bayern droht, das "Gesicht zu verlieren"
"Man sollte daher nicht den Medien die Schuld geben, sondern sich an die eigene Nase fassen und als Verein besser mit allen Beteiligten intern kommunizieren", betonte Matthäus. Inzwischen sei die Situation besonders verzwickt: "Nach dem, was sie alles nach außen erzählt haben, dürften die Bayern bei Sané eigentlich nicht nachlegen, sonst würden sie ihr Gesicht verlieren."
Der Verlust des Nationalspielers wäre nach Ansicht des 64-Jährigen aus "sportlicher, finanzieller und menschlicher Sicht ein Verlust für den Verein. Sané hat in den letzten Monaten performt. Ich glaube, dass Kompany, der ihn aus der gemeinsamen Zeit in Manchester kennt, von der menschlichen und fußballerischen Seite her gekitzelt hat", erklärte Matthäus.
Der 29-Jährige, dessen Arbeitspapier Ende Juni ausläuft, habe "Glanzpunkte gesetzt, wichtige Tore erzielt und Vorlagen gegeben. Er hat auch viel nach hinten mitgearbeitet und kommt gut in der Mannschaft an", lobte Weltfußballer 1990, der beide Seiten in einer schwierigen Lage sieht: "Einer wird sein Gesicht verlieren - oder man trennt sich."