09.05.2010 18:00 Uhr

St. Pauli verliert 1:2 und feiert den Aufstieg

Hamburg (dpa) - Zum Abschluss ihrer fantastischen Saison verpasste der FC St. Pauli zwar die Zweitliga-Meisterschaft und kassierte die dritte Heimniederlage, verabschiedete sie sich aber mit dem 1:2 (1:1) gegen den SC Paderborn dennoch anständig vom Fußball-Unterhaus.

Vor 19 901 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion war mal wieder Angreifer Marius Ebbers (19. Minute) mit seinem 20. Saisontreffer für die Hamburger erfolgreich. Die Paderborner Tore durch Daniel Brückner (45.) und Nejmeddin Daghfous (81.) störten die hanseatische Party rund um den fünften Bundesliga-Aufstieg kaum. «Wir werden feiern bis der Arzt kommt», versprach Sportchef Helmut Schulte, der eine Kampfansage an die künftige Liga schickte: «Wir wollen unter Beweis stellen, dass wir auch die Freibeuter der 1. Liga sind.»

Vor dem vorerst letzten Zweitliga-Auftritt hatte Mittelfeldspieler Florian Bruns angekündigt, dass sich das Team ins Zeug legen und kein «Stimmungskiller» sein wolle. Und die Kiezkicker hielten lange Wort. Nachdem die Paderborner durch Sören Brandy (15.) eine gute Chance vergeben hatten, brachte Ebbers nach Vorarbeit von Charles Takyi die Hausherren per Kopf in Führung. Bruns und nochmals Ebbers hätten auf 2:0 erhöhen können, ehe Brückner fast mit dem Halbzeitpfiff St. Paulis Ersatzkeeper Benedikt Pliquett, der den verletzten Mathias Hain gut vertrat, überwand und ausglich. In der zweiten Halbzeit hätte der eingewechselte Timo Schultz (71.) St. Pauli fast noch zum Sieg geköpft. So aber wurde Daghfous für die Gäste zum Matchwinner.

Dass die mit 72 Treffern torgefährlichste Mannschaft der Liga Klassenprimus 1. FC Kaiserslautern die Meisterschale überlassen musste und die eigens nach Hamburg geholte Doublette keine Verwendung fand, störte im Lager der Braun-Weißen niemanden so richtig. Vor dem Spiel hatte Schulte allerdings noch mit dem Gewinn der kleinen Schale geliebäugelt: «Wir wollen auch die Rad-Kappe in Empfang nehmen.»

So aber durften sich die Hamburger «nur» über den zweiten Tabellenplatz freuen, was für Erfolgstrainer Holger Stanislawski auch ein Verdienst der treuen St.-Pauli-Fans ist. «Was unsere Zuschauer geleistet haben, das sucht seinesgleichen. Die Reeperbahn ist dicht. Ich habe nichts anderes erwartet.»