02.11.2010 23:45 Uhr

Bremen vor dem Aus: 0:2 gegen Twente Enschede

Bremen (dpa) - Werder Bremen kann seine Champions League-Saison abhaken: Trotz einer starken Leistung verlor der Tabellenelfte der Fußball-Bundesliga gegen den niederländischen Meister Twente Enschede mit 0:2 (0:0) und blieb auch im vierten Gruppenspiel ohne Sieg.

Zudem sah Kapitän Torsten Frings noch die Rote Karte (76.). Vor 30 200 Zuschauern trafen Nacer Chadli (81.) und Luuk de Jong (84.) für den Spitzenreiter der Ehrendivision. Die Katastrophenwoche für die Bremer Rumpftruppe ohne die verletzten Tim Wiese, Naldo, Clemens Fritz, Petri Pasanen und Sebastian Boenisch geht damit weiter. Nach dem Pokal-Aus in München und der Heimpleite gegen Nürnberg liegen die Bremer völlig am Boden. Selbst die Qualifikation für die Europa League ist durch die Pleite in weite Ferne gerückt.

«Wir sind wie eine Wundertüte», konstatierte Stammkeeper Wiese vor der Partie, und seine engagierten Kollegen präsentierten sich diesmal von ihrer besseren Seite. Nach dem 1:1 im Hinspiel vor 13 Tagen gingen die Norddeutschen mit aggressivem Pressing und hoher Intensität auf Torsuche. Bis zum gegnerischen Strafraum lief der Ball ganz ansprechend - der finale Pass kam aber oft nicht an.

Werder betrieb einen Riesenaufwand, Twente setzte bei seinen Kontern durch Luuk de Jong (14.) und zweimal Marc Janko (17./23.) wie erwartet empfindliche Nadelstiche gegen Bremens Verlegenheitsabwehr. Kapitän Torsten Frings musste als Innenverteidiger neben Per Mertesacker ran, der starke Wesley half als Linksverteidiger aus. Vor allem Frings wirkte dabei in seiner ungewohnten Rolle ein ums andere Mal unsicher.

Trotzdem hätten die Gastgeber zur Pause führen können. Nach 38 Minuten segelte Hugo Almeida drei Meter vor dem Tor unter einer Marin-Flanke durch, Sekunden später setzte Claudio Pizarro den Ball nur an den Innenpfosten. Es ging hin und her. Völlig unbeindruckt von diesen Schreckensmomenten schlugen die Niederlände zurück. Bryan Ruiz vergab zweimal aus aussichtsreicher Position (39./44.) die mögliche Gästeführung. «Ein sehr schweres Spiel. Es geht um sehr viel» gab Werders Geschäftsführer Klaus Allofs zu, «es muss über den Willen und die Bereitschaft gehen.»

Der Einsatz stimmte auch nach dem Wechsel, aber die aufopferungsvoll kämpfenden Bremer ließen in der spektakulären Partie selbst beste Chancen liegen. Almeida scheiterte zweimal mit Hochkarätern am überragenden Keeper Nikolai Mihajlov (52./55.). Auf der anderen Seite traf der überzeugende Nacer Chadli nur den Pfosten (57.). 28 Torschüsse insgesamt nach 70 Minuten untermauerten das Offensivspektakel. Nach dem Platzverweis für Frings hatte Enschede die Schlussiertelstunde sogar einen Mann mehr auf dem Platz - der überragende Chadli und de Jong besiegelten schließlich das Schicksal der Bremer.